Die sieben Todsünden, hier der Zorn, haben Studierende der Privaten Modeschule Albstadt zu fantasievollen Kreationen inspiriert. Foto: Quinqué Foto: Schwarzwälder-Bote

Modedesign-Studenten der Privaten Modeschule Albstadt zeigen eine Show mit außergewöhnlichen Outfits

Von Sophia Gustorff

Albstadt/Meßstetten. Jungdesigner in Höchstform: Zum Abschluss des Semesters haben Studenten des vierten Semesters der Privaten Modeschule Albstadt eine Fashionshow in der Cocktailbar "tonic" in Meßstetten veranstaltet.

Als Motto für die Modekollektionen, die die Studenten im zurückliegenden Semester anfertigten, wählten sie die "Sieben Todsünden" ‒ und setzten sich damit ein ehrgeiziges Ziel. Denn von den Todsünden zu einer Serie von Kleidungsstücken zu gelangen, erfordert viel Fantasie. Die jungen Modedesigner aus Albstadt besitzen ausreichend davon. Und sie wissen auch noch klug damit umzugehen.

Jeder der sieben Studenten nahm sich einer Sünde an und gestaltete eine Kollektion zum Thema, bestehend aus drei Outfits. Erstaunlich, welch vielfältige Mode aus dem einen Themenblock herausgeschneidert werden kann: Drei Kollektionen spielten mit der Farbe Schwarz und den Symbolen von Verführung und Tod. Die Outfits reichten von der eleganten Robe mit Federkragen (Stolz, Nelia Marek), über "Sexy Dresses" mit durchsichtigen Tüllzonen (Wollust, Jennifer Breuer) bis hin zum Gothic-Kleid mit Tierschädelschmuck (Zorn, Heidi Schromm). Die weiteren Kollektionen zeigten, dass Todsünden-Fashion auch sportlich und bunt sein kann, etwa mit einem schicken Hosenanzug (Faulheit, Sara de Miguel), einem dunkelblauen Satinkleid (Neid, Kristina Kromm) und Anzüge und Kleider mit üppiger Blumentracht (Völlerei, Dominik Karrenführ).

Vor den aktuellen Kollektionen präsentierten die Studenten ihre Arbeiten vom vergangenen Jahr. Zum Thema "Recycling" fertigten sie ausladende Röcke und Kleider aus Alltagsmaterialien, beispielsweise Plastikflaschen, Infusionsbeuteln und Briefmarken. Freilich bewegen sich damit nicht einmal die Jungdesigner selbst in der Öffentlichkeit. Das Recycling-Projekt brachte ihnen aber neue Erfahrungen im Bereich der Materialverarbeitung ein. Darüber hinaus setzt es ein Zeichen in der heutigen Debatte um die Wegwerfgesellschaft.

Fantasie allein führt aber noch lange nicht zum Erfolg. Handwerkliches und organisatorisches Geschick ist gefragt, um eigene Mode zu entwickeln. Hinter jedem Outfit steckt entsprechend viel Schweiß: Den Weg von der Idee, über den Entwurf bis zum fertigen Outfit gehen die Studenten weitgehend allein. Um das Studium und die benötigten Materialien zu finanzieren, gehen sie nebenbei arbeiten.

Auch den Abend organisierten die Semesterkollegen komplett selbstständig und erwiesen sich dabei als effektives Team: In der Show selbst fehlte es mit Sektempfang, Musik und einer begleitenden Modeausstellung an nichts. Und auch die Vorbereitung verlief höchst professionell: Flyer wurden gedruckt, Models gecastet, die Presse kontaktiert. Das Lehrerteam der Schule und die Schule unterstützten das Event mit Spenden.

Der Schweiß hat sich doppelt gelohnt: Eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung gab nichts mehr zu tun, außer zu warten. Und am Ende der Show herrschte im voll besetzten "tonic" Partyatmosphäre. Familien, Freunde und Lehrer der Modestudenten verfolgten die Schau. Sie waren zum Teil aus ganz Deutschland angereist, um die neuesten Kreationen der jungen Designer zu sehen und mit ihnen zu feiern. Kreativität, Teamwork, Fleiß und Lockerheit – all das gehört zum Geschäft, und all das haben die jungen Designer mit ihrem ersten eigenen Event bewiesen.