In der Ortsitte von Albstadt-Ebingen findet man so schnell keinen Parkplatz. Foto: Janek Schreider

Parksituation in Innenstadt bleibt heiß diskutiertes Thema. Wie empfinden die Ebinger die Lage? Mit Video-Umfrage

Albstadt-Ebingen - Für Daniela Steinhart-Schwab ist klar: "Zentrumsnahe Parkplätze" müssen her, beziehungsweiße bisherige müssten erhalten bleiben. Kunden benötigten Parkplätze, die "nah und offen" seien. Der Parkplatz  Langwatte - so schön er nach der Sanierung auch sei - sei zu weit entfernt. Die Metzgermeisterin und Inhaberin der Albmetzgerei Steinhart in der Marktstraße 52 kommt zufällig des Weges, als die Online-Reporter des Schwarzwälder Boten sich in der Innenstadt unter Passanten und Anliegern umhören.

Der Anlass: Der komplett sanierte Parkplatz Langwatte am Eingang zum Hufeisen, dem ältesten und engsten Ebinger Wohnviertel, ist seit einigen Wochen voll nutzbar. Die Zahl der Parkplätze in der Innenstadt hat sich dadurch um mehr als 70 erhöht, ist aber noch bei weitem nicht ausgelastet.

Gleichzeitig wird im Gemeinderat laut darüber nachgedacht, den Beschluss, künftig nur noch Anwohnerparken im Hufeisen zuzulassen, wieder zu kippen. Damit soll dem Einzelhandel in der Innenstadt entgegengekommen werden.

Eine  Passantin äußerte entsprechende Bedenken: Dauerparker blockierten die Kurzzeitparkplätze im Hufeisen, die es bisher dort gibt. Zu Stoßzeiten sei es sehr schwierig, einen Parkplatz zu finden. Sie kritisiert, dass zu wenig kontrolliert werde und Parkverstöße nicht in ausreichendem Maß geahndet würden.

Eine andere Befragte teilt diese Ansichten nicht. Sie finde immer einen Parkplatz, berichtet sie, und beschreibt die Parksituation als "problemlos". Petra Doehring bezeichnet sie hingegen als "manchmal etwas schwierig". Oft müsse man etwas außerhalb parken und ein größeres Stück laufen. Als Lösung schlägt sie vor, weitere Parkhäuser oder Parkplätze zu bauen.

Gastronomin Susanne Lebherz, die unweit ihres Lokals "ÇaVa" an der Ecke Landgraben und Kapellstraße tagtäglich Parksuchverkehr und Falschparker beobachtet, empfindet die Parksituation in der Ebinger Innenstadt als "sehr schlecht". 30 bis 40 Autos parken täglich in der Umgebung ihres Lokals. Viele Dauerparker würden den Kunden die Stellplätze wegnehmen. Lebherz hält den Beschluss des Gemeinderats, sämtliche Parkplätze im Hufeisen zu reinen Anwohnerparkplätzen umzufunktionieren,  für "wenig durchdacht". Natürlich hätten dort ansässige ein Recht auf Parkplätze - allerdings sei der Einzelhandel durch die Änderung "stark betroffen".

Auch unser Videoteam hat sich umgehört:

Baubürgermeister Udo Hollauer sind die die Aussagen der Gewerbetreibenden, dass durch den Abriss der Parkhäuser Stellestraße und Hallenbad  600 Parkplätze verloren gegangen seien, bekannt. Das entspräche allerdings nicht den Tatsachen. Tatsächlich seien nur 270 Stellplätze nicht ersetzt worden. Und auch diese Zahl sei noch zu relativieren, denn  beide Parkhäuser seien nie voll ausgelastet gewesen. Betrachte man den Verlust an Parkplätzen in Relation zu der Spitzenauslastung, seien lediglich 125 Parkplätze verloren gegangen, seither aber auch weitere entstanden, etwa in der Schmiechastraße und zusätzlich auf dem Parkplatz Langwatte sowie am Ziegelplatz.

"Quantitativ haben  wir nach wie vor sehr viele Stellplätze", sagt Hollauer. Zudem werde  das Parkhaus am Bahnhof in Kürze nach der Sanierung wieder voll nutzbar sein, und  zwischen dem Wohnheim der Lebenshilfe in der Mühlesteigstraße und Bogenstraße werde ein Pendlerparkplatz mit 50 Stellplätzen entstehen.