BETRIFFT: "Neue Lanzen müssen her" vom 15. März

Ich kenne es aus Erfahrung: Wintersporttreibende Vereine auf der Alb haben seit Jahren ein schwieriges Umfeld. Wenig Schneefall, hohe laufende Kosten, lange Sommerpausen und meist begrenzter Erfolg. Und da sollen nun neue Lanzen helfen? Auch sie benötigen mindestens eine Woche Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt, möglichst am Anfang der Saison. Eine künstliche Verlängerung der Saison am Ebinger Skilift hat schon in den letzten Jahren deutliche Schwächen gezeigt. Die Kältephasen auf der Alb werden nicht länger, und daher glaube ich nicht, dass noch langfristig Bedingungen vorliegen, um den geplanten Stützpunkt effizient zu betreiben. Der Ehrgeiz der Planer im WSV Ebingen ist beeindruckend. Wenn aber Ehrenamtliche schon den derzeitigen Aufwand für künstliche Beschneiung bemängeln, frage ich mich, wie ein Landesstützpunkt betrieben werden soll. Nachwuchstalente zu fördern, ist sicher lobenswert, aber Zuschüsse von Landessportbund und Stadt sollten sinnvoll eingesetzt werden. Öffentliche Gelder sind aus meiner Sicht besser im Breitensport und zur Sanierung von Schulen und Sporthallen angelegt. Seit Jahren wird kostbares Trinkwasser auf den Skihang gepumpt, und nun soll das auch noch öffentliche subventioniert werden? Da kann nicht mit zurückfließenden Einnahmen aus Gewerbesteuer argumentiert werden, denn Touristen und Sportler aus anderen Regionen werden nicht nach Ebingen fahren und dort nächtigen. Wer finanziert die in den nächsten Jahrzehnten folgenden Unterhaltskosten, wenn die derzeitige Führungsmannschaft abtritt? Entsteht am Ende eine teuer zu entsorgende Ruine? Stoppt diese Fehlinvestition von öffentlichen Geldern und deren enorme Folgekosten, bevor es zu spät ist!

Stefan Bitzer | Albstadt