Fühlt sich in der "Produzentengalerie Alte Kanzlei" wie zu Hause: Gabriele Opfermann. Foto: Dietsche Foto: Schwarzwälder Bote

Kunst: Malerin Gabriele Opfermann gehört seit sechs Jahren der Albstädter "Produzentengalerie Alte Kanzlei" an

Vor Jahren hat Gabriele Opfermann aus Schömberg eine alte Leidenschaft wiederentdeckt: die Kunst. Seither stellt sie in der "Produzentengalerie" in Ebingens Alter Kanzlei aus.

Albstadt-Ebingen. Als sie zu der Ebinger Künstlergemeinschaft stieß war diese noch kleiner – seither sind sechs Jahre vergangenen, in denen Gabriele Opfermann keinen einzigen Ausstellungstermin versäumt hat, und die "Produzentgalerie" auf zehn Mitglieder angewachsen. Zugenommen hat auch das Interesse an den Vernissagen. "Letztes Mal war sensationell viel los", berichtet Opfermann mit sichtlicher Genugtuung und vermerkt den Umstand nur zu gerne im Protokoll, das zu führen ebenso in ihren Zuständigkeitsbereich innerhalb der Galeriegemeinschaft fällt wie das Aufstellen der Tagesordnung.

Der Zusammenhalt in der "Produzentengalerie ist gut; dass die Mitglieder in verschiedenen Orten wohnen, spielt keine Rolle. "Ich fühle mich wohl in der Gruppe", sagt Opfermann. Ihr Comeback lag erst ein Jahr zurück, als sie von Gründungsmitglied Michl Brenner eingeladen wurde – wer ihre Werke betrachtet, wird das nicht weiter verwunderlich finden. Gabriele Opfermann verfügt über eine ausgeprägte Beobachtungsgabe und die Fähigkeit, Stimmungen auf die Leinwand zu übertragen: Hier hatte ein eindrucksvolles Talent geschlummert. "Initialzündung war die erste Sommerakademie in Balingen", berichtet die Künstlerin, "dort habe ich gesehen, was ich zustande bringen kann." Großer Dank gilt ihrem Mentor Michl Brenner, den sie als "außerordentlich guten Lehrer" bezeichnet: Sie habe in seinem Kurs an der Volkshochschule in kurzer Zeit sehr viel gelernt.

Zugetan war Opfermann der Kunst seit jeher – bereits als Vorschulkind, erinnert sie sich, habe sie gemalt und gezeichnet und sei dem Auftrag ihres Grundschullehrers, Blütenranken in die Hefte zu malen, nur zu gern nachgekommen. Der Versuch der Gymnasiastin, den Eltern weiszumachen, sie habe nur im Zeichnen Hausaufgaben auf, verfing jedoch nicht, der Vater sprach ein Machtwort, und dieses sowie weitere Interessen, schulischer Ehrgeiz und nicht zuletzt ein öder Kunstunterricht führten dazu, dass sie Abstand von der Kunst nahm und sich den Sprachen zuwandte. Die studierte und unterrichtete sie später.

Doch da sie ihre kreative Ader nicht eingebüßt hatte, leitete sie zum Beispiel die Theater-AG ihrer Schule, kümmerte sich um Kostüme und Kulissen – und begann eines Tages wieder zu malen. Übrigens wie einst als Kind mit Vorliebe am Küchentisch. Ihre Werke sind gegenständlich und erzählen teilweise komplexe Geschichten, zu denen sie sich nicht selten durch Begegnungen mit Menschen inspirieren lässt. Ihr Mann, der fotografiert, habe großen Anteil an ihrer Kunst, betont sie – gemeinsam gehen sie auf die Suche nach Motiven. Aus Opfermanns Werk spricht die Faszination für die Großen der Kunstgeschichte; außerdem reizen sie mythologische Figuren und vor allem Spiegelungen, die sie meisterhaft einfängt. "Malen ist ein meditativer Vorgang für mich."