Daumen hoch für den Radsport in Albstadt (von links): Oberbürgermeister Klaus Konzelmann, Sonja Waiblinger, Oliver Kummutat, Susanne Lenz, Mike Kluge, Peter Schaupp und Moderator Stephan Salscheider. Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder-Bote

MTB-Weltcup: Welt-Elite misst sich am Wochenende auf einer noch anspruchsvolleren Strecke in Albstadt

Noch 1125 Tage bis zum Beginn der Cross-Country-Weltmeisterschaft der Mountainbiker in Albstadt 2020 – der ersten auf dem deutschem Boden seit 1995. Damit steigt auch das Fieber beim Weltcup, der am Freitag im Bullentäle eröffnet worden ist.

Albstadt-Tailfingen. Mit diesem Logo kann eigentlich nichts mehr schief gehen: Was Sonja Waiblinger und Oliver Kummutat von der Albstädter Werbeagentur "K-Design" da kreiert haben, macht richtig Lust darauf, sich 2020 die Weltmeisterschaft im Cross-Country der Mountainbiker in Albstadt anzusehen.

Aber warum warten? Schon an diesem Wochenende fährt die Welt-Elite, und zwar auf einer verbesserten Strecke im Tailfinger Bullentäle, von der die Experten beim Auftakt am Freitagabend nur so schwärmten. "Ich bin sie mit dem E-Bike abgefahren", verriet der frühere Weltmeister und Weltcup-Gewinner Mike Kluge, der inzwischen als Kommentator für Red-Bull-TV tätig ist und ab Samstag – aus dem Studio in Salzburg – vom Albstädter Weltcup berichtet. "Wow! Das Ding hat’s wirklich in sich", sagte er zu Stephan Salscheider von "Skyder Sportpromotion", der mit dem Team seiner Straßberger Agentur und vielen Helfern lange daran gearbeitet hat, die Strecke noch anspruchsvoller – und interessanter für Zuschauer – zu machen. "Der Kurs gehört zu den härtesten, die wir im Weltcup haben", so Kluge. "Er ist technisch und konditionell schwierig." Daher auch das E-Bike.

OB: Bei den Albstädtern liegt das an den Genen

Ein bisschen breiter dürfte die Strecke freilich noch werden, meint Bundestrainer Peter Schaupp, damit das Überholen leichter werde. Wer vor seinem geistigen Auge auf das Siegertreppchen klettern wird, wenn am Sonntag ab 9 Uhr die Damen U23, ab 11.15 Uhr die Damen-Elite und ab 14.15 Uhr die Herren-Elite auf den 4,2 Kilometer langen Rundkurs mit 190 Höhenmetern geht, verriet Schaupp nicht. Überraschungen im Bullentäle sind schließlich immer drin. Die Herren U23 sind bereits am Samstag, 14 Uhr, am Start bei der Zollernalbhalle, die Junioren ab 12.15 Uhr. Der Nachmittag von 16 bis 19.30 Uhr bleibt dem Gonso-Mountainbike-Classic Kurzmarathon, der Deutschen Meisterschaft der Ärzte und Apotheker, vorbehalten.

Warum die Albstädter eigentlich so Radsport-verrück sind? Das wollte Salscheider von Oberbürgermeister Klaus Konzelmann wissen und erfuhr: "Das liegt an den Genen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es fast in jedem Ort hier einen Radsportverein." Und dank der Vereine, die sich "immer sehr ins Zeug legen", reihe sich ein Erfolg an den anderen: Bike-Marathon, MTB-Classics, das Frauenetappenrennen – und eben 2020 die Weltmeisterschaft, die für die gesamte Region der einst so stiefmütterlich behandelten Südwestalb eine riesige Chance sei.

Dafür sorgen auch Susanne Lenz und ihre Kollegen vom Weltverband UCI, die sowohl die WM als auch den Weltcup am Wochenende ins Fernsehen bringen – weltweit. Und das Logo, an dem Sonja Waiblinger und Oliver Kummutat lange getüftelt haben. Dass sie den Wettbewerb gewonnen haben – kein Wunder: Ihr(e) Mountainbiker(in) ist dynamisch, hat den Albtrauf hinter sich und – hätte, hätte Fahrradkette! – eine eben solche unter den Stollenreifen. Als Symbol für Zusammenhalt. Einzig eines ist merkwürdig: Die Person fährt bergab – wo es doch in Sachen Radsport seit Jahren bergauf geht in Albstadt.