Die Polizei konnte drei mutmaßliche Täter im Alter von 18 bis 20 Jahren ermitteln. (Symbolfoto) Foto: dpa

Störungen bei Montagsaktionen im Februar und März in Ebingen. Drei Haupttatverdächtige ermittelt.

Albstadt-Ebingen - Die Kriminalpolizei Rottweil hat nach Störungen bei den Montagsaktionen Anfang Februar und März in Ebingen zwischenzeitlich die drei Haupttatverdächtigen ermitteln können. Das Trio steht in dringendem Verdacht, an aggressiven Störaktionen dieser Veranstaltungen maßgeblich beteiligt gewesen zu sein. Den drei jungen Männern mit türkischen Wurzeln werden Straftaten gegen das Versammlungsgesetz, Nötigung, Bedrohung, Beleidigung und weitere Vergehen vorgeworfen.

Bei der Montagsaktion am 5. Februar tauchte während der Veranstaltung, deren Teilnehmer ihre Solidarität mit den Kurden im nordsyrischen Afrin bekundeten, plötzlich eine mehrköpfige Störergruppe auf. Man verlangte lautstark die sofortige Abschaltung der Lautsprecher. Ein Angehöriger der Gruppe gab sich als Beamter aus und verlangte das Vorzeigen der Genehmigung für die Versammlung. Einzelne Teilnehmer wurden bedrohlich angegangen. Ziel der Störer war die Auflösung der genehmigten Kundgebung. Um die Teilnehmer einzuschüchtern, stießen die Männer Bedrohungen aus, beleidigten und provozierten. Die Täter kündigten an, bei der nächsten Veranstaltung mit einer weitaus größeren Personenanzahl zu erscheinen, wenn nicht sofort Schluss ist.

Vier Wochen später traten drei der Männer gegen Ende der nächsten Montagsaktion in Ebingen wieder auf. Thematisch beschäftigte sich auch diese Kundgebung mit den Angriffen des türkischen Militärs im Norden Syriens. Der Ablauf der Störungsaktion verlief ähnlich wie vier Wochen zuvor. Die Lautsprecher sollten ausgeschaltet werden. Eine anwesende Pressevertreterin wurde bei der Arbeit massiv behindert und von einem der Störer tätlich angegriffen. Nur durch einen Ordner konnte schlimmeres verhindert werden. Provokationen und Einschüchterungen sollten zum Ende der Veranstaltung führen. Parallel dazu filmten und fotografierten die Täter ihre Aktion.

Nach dieser erneuten Attacke erstatteten die Veranstalter der Montagsaktion Anzeige bei der Polizei. Die Kriminalpolizei Rottweil/Staatsschutz und die Staatsanwaltschaft Hechingen übernahmen die Ermittlungen. Drei mutmaßliche Täter im Alter von 18 bis 20 Jahren konnten ermittelt werden. Anfang Juni durchsuchten Einsatzkräfte der Kriminalpolizeidirektion Rottweil und des Polizeireviers Albstadt die Wohnungen der Tatverdächtigen. Dort konnten etliche Beweismittel und Tatbekleidung beschlagnahmt werden. Die Ermittlungen dauern an.