Die Albvereins-Ortsgruppe Laufen wird zwar nicht mit harten Euros, aber dafür mit leckeren Leberkäswecken belohnt. Foto: Raab Foto: Schwarzwälder Bote

Schwäbischer Albverein: Ortsgruppe Laufen setzt sich seit 45 Jahren für das einzigartige Biotop ein

Ein besonderes Biotop zu pflegen und mehr ins Interesse der Öffentlichkeit zu rücken, ist das Ziel der Aktion auf den Dobelwiesen, bei der Albvereinsmitglieder aus Laufen anpacken.

Albstadt-Laufen. (hara). Auf den Dobelwiesen auf Laufener Gemarkung grenzt ein magerer Trockenrasen an ein Kalkmoor. Im Ersteren wachsen seltene Orchideen und Seggen, das Sumpfgebiet ist die Heimat von allerlei Tieren, vor allem Fröschen und Kröten, sagt Gerhard Layh, der nicht nur Mitglied im Schwäbischen Albverein ist, sondern auch zum Vorstandsteam des Nabu Albstadt gehört. Die Dobelwiesen haben es ihm besonders angetan.

Akelei und Maiglöckchen kennt fast jeder. Doch wer hat jemals von Hainsimsenlilie, Sumpfstendelwurz, Flohkraut oder der Epipactis palustris gehört? Auch die Vogelwelt ist in vielen Arten vertreten. Gerade als sich die insgesamt 14 Helfer des Schwäbischen Albvereins Laufen an die Arbeit machten, ließ sich ein Grünspecht, wohl auf der Suche nach Ameisen, vernehmen, doch auch Misteldrossel, Mönchsgrasmücke, Zilpzalp und der Fichtenkreuzschnabel haben in den Bäumen und Büschen rings um die Wiesen ihr Domizil.

Besonders hervorzuheben ist der Schwarzspecht, der ganz in der Nähe seine Bruthöhle hat. Auf dem Feuchtgebiet jagt die Blaugrüne Mosaikjungfer. Landkärtchen, zahlreiche Wildbienen und andere Insekten finden auf den Dobelwiesen ihre Nahrungsquellen.

Mit Layh und Peter Grundstein waren bei der Pflegeaktion zwei gestandene Männer, weit in ihren Siebzigern, vor Ort, und mit den Jugendlichen Benedikt Fritsche und Sebastian Schlegel wurde das Ganze ein generationsübergreifendes Projekt.

Auch drei fleißige Frauen halfen mit, das Mähgut auf der oberen Wiese in lange Haufen zu schichten, und auf der unteren, weit größeren Fläche an den Wiesenrand zu schaffen. Tatkräftige Unterstützung hatten sie von Ortsvorsteher Peter Landenberger und Revierleiter Harald Lögler.

Ohne die Forstleute wäre die Pflegemaßnahme auf den Dobelwiesen überhaupt nicht möglich. Was früher der Schwäbische Albverein mit unzähligen Helfern schaffte, hat heute der Forst übernommen, nämlich die Wiese in Eigenregie zu mähen und den Grasschnitt hoch in einen am Straßenrand deponierten Container zu werfen. Damals wie heute darf das Gebiet nicht befahren werden. So müssen die Forstleute in der nächsten Woche den Wiesenschnitt auf Lastwagenplanen aufhäufen und nach außen ziehen. Nur so ist gewährleistet, dass die wohl einmalige Pflanzenwelt der Dobelwiesen erhalten bleibt.

Gerhard Dölker, stellvertretender Vorsitzender des Albvereins Laufen, ist mehr als zufrieden mit dem Arbeitseinsatz der Helfertruppe bei teilweise sengender Hitze, doch war ihm deutlich anzumerken, dass er mit weit mehr Leuten zur Mithilfe gerechnet hatte.

So gesehen, wäre es für Hans Raab, den Gaunaturschutzwart des Schwäbischen Albvereins, sicherlich richtig, wenn es für manche Klimaaktivisten auch mal einen "Saturday for Future", zum Beispiel auf den Dobelwiesen, gäbe. Zwar werde die Arbeit nicht mit harten Euros, dafür aber mit leckeren Leberkäswecken und Getränken belohnt.