"She’s the Boss" rockt gerne bei Motorradtreffen, aber auch bei jeder anderen Art von Fest – inzwischen auch eigene Songs. Foto: Schwarzwälder Bote

"She’s the Boss": Albstädter Band erobert den Südwesten / Frontfrau mit Temperament für Drei

"She’s the Boss" startet durch: 2013 als Coverband gegründet, spielt die Gruppe künftig auch eigene Songs und hat mit neuen Mitgliedern ihre Idealbesetzung gefunden.

Albstadt-Truchtelfingen. Sie erobern die Region: "She’s the Boss" haben inzwischen eine Fangemeinde im Raum Tuttlingen, Rottweil, Bodensee, Konstanz und Reichenau sowie im Zollernalbkreis, speziell rund um Haigerloch und natürlich rund um Albstadt, wo sich die Gruppe 2013 als Coverband – noch in anderer Besetzung – gegründet hatte.

Bassist Rainer Konzelmann ist das einzige verbliebene Gründungsmitglied und hat mit den Gitarristen Joel Eichberger und Daniel Riekert, Schlagzeuger Marius Kremer und Sängerin Mary Wild, die auch Mundharmonika und Blockflöte spielt, seit April 2018 Kollegen, die überzeugt von sich behaupten: "Wir haben uns gefunden."

Mary Wild macht dem Bandnamen dabei alle Ehre, denn die Frontfrau hat drei Mal "Hier!" gerufen, als das Temperament verteilt wurde. In originellen Outfits, die sie sich im "Kostümparadies" in Hechingen-Stein besorgt, singt Mary Wild mal als Ritterin, mal als Rockerin und mal im Flower-Power-Outfit.

Außerdem hat sie inzwischen mehrere Songtexte geschrieben, die Daniel Riekert im Bluesrock- und Rock-Stil vertont hat und die ebenso viel Temperament versprühen wie die Sängerin selbst. "She’s the Devil" etwa, "Bad Girl", "Are You Ready To Rock" und "Do It While You Can" erzählen originelle Geschichten und gehen musikalisch durch Mark und Bein. Dass sie "alle ein bisschen autobiografisch" sind – wer Mary Wild erlebt, glaubt es sofort.

Im Studio von Sven Roth in Straßberg haben die Fünf ihre eigenen Songs aufgenommen und krönen damit ihre Konzerte, bei denen Coversongs trotzdem nach wie vor eine Rolle spielen: hauptsächlich Rock der 1970er- und 80er-Jahre.

Bei Motorradclubs ist das kernige Repertoire der Albstädter besonders gefragt, zumal "She’s the Boss" vieles spielt, was eher selten auf den Set-Listen zu finden ist: Klassiker von Janis Joplin und von Aerosmith etwa. "Unser Anspruch ist es, nicht einfach etwas nachzuspielen", betont Daniel Riekert, "sondern den Stücken eine eigene Note zu verleihen", etwa durch die Blockflöte.

Viele Gigs ersetzen die meisten Proben

Mussten die Fünf anfangs zwei bis drei Mal pro Monat proben, treten sie inzwischen so oft gemeinsam auf, dass sie die Probenfrequenz deutlich drosseln konnten. "Marius hat uns beigebracht, gut vorbereitet in die Probe zu kommen, und dann funktioniert auch alles", erklärt Rainer Konzelmann. Das Cover-Repertoire sitzt außerdem inzwischen so gut, dass sich Mary Wild und die vier Musiker hauptsächlich darauf konzentrieren können, die eigenen Songs zu proben, von denen sie noch weitere schreiben wollen. "Wir sind alle berufstätig und machen Musik zum Hobby", betont Konzelmann. "Aber wir haben ja keine Eile."

Einer von ihnen hat freilich schon gelegentlich Eile: Joel Eichberger studiert inzwischen in England und muss für Gigs jedes Mal einfliegen. Die nächsten geplanten sind am 14. September beim Mofarennen auf der Reichenau, am 28. September beim Motorradclub Stetten bei Mühlheim, am 19. Oktober bei den Hillbillys in Bitz, am 2. November im Motorradkeller Gruol und am 30. November im "Juwel" in Margrethausen. Die Fans von "She’s the Boss" und solche, die es werden wollen, dürfen dann gespannt sein auf die eigenen Songs der vier Rocker und ihrer Frontfrau, die unbestritten der Boss ist auf der Bühne. Passt eben alles!