Weiblich dominiert ist das Publikum beim "Büchersofa" im Bistro Elim. Foto: Schwarzwälder Bote

Büchersofa: Haller und Baumgärtner stellen Romane und Geschichtswerke vor / Abermals ausverkauft

Das Albstädter Büchersofa erfreut sich weiterhin größter Beliebtheit. Diesmal stellte Hans-Martin Haller drei Bücher im Ebinger Bistro Elim vor.

Albstadt-Ebingen. Dem illustren Kreis von 60 Frauen hatten sich auch vier Männer angeschlossen. Bliebe die Frage, ob Frauen in diesem Verhältnis tatsächlich mehr lesen oder einfach mehr Interesse an dieser Veranstaltung haben. Denn das Albstädter Büchersofa erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit, war schnell wieder ausverkauft.

"In Albstadt ist kulturell mehr geboten als man denkt", meinte einer der anwesenden Männer. Kurzweilig und informativ: Tanja Wachter, stellvertretende Leiterin der Stadtbücherei, brachte es nach knapp zwei Stunden treffend auf den Punkt.

Initiatorin Ursula Baumgärtner sucht bei ihrer Bücherauswahl eher nach verborgenen Schätzen. Einige freilich kämen relativ schnell auf die Bestseller-Listen. Sie stellte den Besuchern zehn Bücher, überwiegend Romane, unterschiedlicher Art vor. Während sie sich bei dem einen oder anderen Buch den Schluss etwas anders vorgestellt habe, ihr Ehemann dagegen nicht, "wäre es mir recht, wenn wir darüber diskutierten, wenn Sie die Bücher gelesen haben", so ihr Wunsch an die Anwesenden.

Unbedingt in den bevorstehenden Urlaub mitnehmen sollten diese "Die Liebe im Ernstfall". Autorin Daniela Krien beschreibt darin die Episoden von fünf Frauen Ende 30 mit unterschiedlichen Lebenswegen. Lesenswert sei auch das Werk des englischen Autors J.W. Ironmonger "Der Wal und das Ende der Welt" über ein Computerprogramm. "Das hat mich von der ersten Seite an gepackt." Angetan war sie vom Gartenbuch "Bin im Garten: ein Jahr wachsen und wachsen lassen" der Meike Winnemuth – und hat daraus sehr viel gelernt.

"Das Buch sei ein quicklebendiges Medium" und "Menschen, die täglich lesen, leben deutlich länger", mit diesen Zitaten begann Hans-Martin Haller seine Vorstellung. Im Gegensatz zu Romanen wie Ursula Baumgärtner bevorzuge er Geschichtsbücher. Als er sich 1973 vom Ebinger Bahnhof aus auf den Weg nach Afrika gemacht habe, seien ihm dort ob der Fröhlichkeit und Lebensfreude die Augen geöffnet worden. "Ich war damals nach der Rückkehr ein anderer Mensch geworden." Daher stellte er mit "Eine Frage der Zeit" von Alex Capus und "Ach, Afrika: Berichte aus dem Inneren des Kontinents" von Bartholomäus Grill auch zwei Bücher über diesen Kontinent vor. Beschrieben wird darin mit viel, auch fantastischer Ironie die afrikanische Mentalität, der Kolonialismus und die Unterdrückung. Sein drittes Buch "Die Geschichte von Adam und Eva: der mächtigste Mythos der Menschheit" von Stephen Greenblatt befasst sich mit der Schöpfungsgeschichte. Mythos? Realität? Wahrheit? blieben die großen Leitfragen, mit denen sich die Menschen stets auseinandergesetzt hätten.

Das nächste Büchersofa ist am 19. November im Rahmen der Albstädter Literaturtage.