Das Mittwochscafé-Team in Aktion – links steht Uschi Herre, in der Mitte Walter Pudritzki; rechts schneidet Doris Pudritzki den Kuchen an. Foto: Raab Foto: Schwarzwälder Bote

Kloster: Im Mittwochscafé der katholischen Gemeinde sind nicht nur Senioren und Margrethausener willkommen

Mittlerweile ist es eine Institution geworden: Das Mittwochscafé im Margrethausener Klostersaal erfreut sich wachsender Beliebtheit.

Albstadt-Margrethausen. Es ist der zweite Mittwoch im Monat – Zeit für viele Margrethausener Senioren, sich für den Besuch des Mittwochscafés in Façon zu bringen. Die Veranstaltung wird immer in der Zeitung angekündigt, aber zur Not ginge es auch ohne das: Die meisten Besucher sind Stammgäste; sie wissen lange im voraus, wann der nächste Termin ist.

Übrigens finden nicht nur ältere Leute aus dem Ort den Weg ins Kloster; auch jüngere kommen gelegentlich – ausgegrenzt wird niemand. Auch nicht die Gäste aus Lautlingen, Pfeffingen, Laufen, Burgfelden und sogar aus Heidenstadt, die regelmäßig kommen.

Und obwohl die katholische Kirchengemeinde Trägerin des Mittwochscafés ist, muss in dieser offenen Runde für Menschen über 60 auch niemand katholisch sein. Im Gegenteil, es ist völlig gleichgültig, ob hier jemand evangelisch, muslimisch, Jude, Poly- oder Atheist ist – hier ist noch keiner rausgeflogen.

Regie im Mittwochscafé führen seit vier Jahren Doris und Walter Pudritzki – zusammen mit Uschi Herre bilden die beiden das Organisationsteam; zuvor hatte sich 17 Jahre lang Rosa Leibold um die monatlichen Treffen gekümmert.

Das Trio bewirtet mit Kaffee und Kuchen und hat immer ein Auge darauf, wo etwas gebraucht wird – so stellt man sich eine Wohlfühloase vor.

Beim Singen und im Gespräch vergeht die Zeit wie im Flug, gelegentlich werden Witze erzählt, und nicht selten erscheint ein geladener Gast, die Balinger Nachtwächterin zum Beispiel, eine "Kräuterhexe" oder – passend zur Lokalität – eine Ordensfrau, die vom Klosterleben. Auch die Kindergartenkinder waren schon zu Besuch und haben die Senioren mit ihren Darbietungen erfreut, und eine Abordnung der "Runkelriabaweible" war ebenfalls da.

Manchmal freilich bleibt der Klostersaal leer, nämlich dann, wenn Ausflüge auf dem Programm stehen, etwa zur Krippenausstellung in Dürrenwaldstetten oder – wie im kommenden Herbst – ins "Zuckergässle" in Langenenslingen. Zweimal im Jahr werden auch ernstere Töne angeschlagen, nämlich bei einer Bußandacht, die dem eigentliche Cafébetrieb vorausgeht und an der ausdrücklich auch jeder teilnehmen kann.

Die Hauptsache aber ist die Geselligkeit, das Miteinander, das Gespräch – davon lebt das Mittwochscafé.

Und somit von seinen treuen Besuchern, denen sich Kirchengemeinde Sankt Margareta deshalb ebenso zu Dank verpflichtet weiß wie Uschi Herre und dem Ehepaar Pudritzki.