Beim Nachtlauf waren die Läufer auch im Uhlandsgarten und an den Hängen unterwegs – erst nach Ladenschluss. Am Samstag hingegen starteten sie in der Innenstadt, was zu Verkehrsproblemen führte. Foto: Single

Mitteilungen über Straßensperrungen beim X-Trail-Run haben einige Anlieger nicht erreicht. Ladeninhaber verärgert.

Albstadt-Tailfingen - Gesperrte Straßen und leere Geschäfte – darüber haben sich einige Ladeninhaber in Tailfingen während des X-Trail-Runs am Wochenende geärgert. Dessen Veranstalter reklamiert, zuvor alle informiert zu haben.

"Bis Mittwoch haben wir nichts davon gewusst", ärgert sich ein Ladeninhaber in Tailfingen mit Blick auf das Laufrennen "X-Trail-Run", das am Freitag mit dem Kinderrennen und dem Nacht-Sprint begann und am Samstag mit dem "Albtrauf Trail" fortgesetzt wurde. Erst aus dem Schwarzwälder Boten habe er von dem Rennen erfahren, sei vom Veranstalter jedoch nicht informiert worden.

Hinweise vom Auto aus kaum lesbar

Über die Parkverbotsschilder, die bereits seit Mittwoch vor einigen Läden gestanden seien, ärgert sich auch eine weitere Ladeninhaberin: Der Hinweis, dass sie erst ab Freitag gültig seien, sei klein gedruckt und vom Auto aus kaum lesbar gewesen. So hätten viele schon zwei Tage vor den Rennen gedacht, sie dürften dort nicht mehr parken – als einer der Vorteile der Einkaufsstadt Tailfingen gilt es, dass dort die meisten Läden auch mit dem Auto gut erreichbar sind.

Noch ein weiterer Punkt ärgert die Geschäftsleute: Zur Größe des Teilnehmerfeldes, speziell am Freitag und Samstag, stehe das Ausmaß der Sperrungen in keinem Verhältnis: "Der Start war eine Sache von Minuten, dann war der Pulk um die Ecke, und alles war vorbei", sagt eine Anliegerin.

Ferner berichten Anlieger von nicht erreichbaren Garagen, leeren Geschäften und ungewöhnlich langen Durchfahrtszeiten in Tailfingen. "Ein Kunde hat 35 Minuten von den Albstadtwerken bis zur Stadtmitte gebraucht", sagt ein Ladeninhaber. "Und am Freitag ab 16.30 Uhr standen wir praktisch alleine im Geschäft. Wäre ich vorher informiert worden, hätte ich eine Aktion vorbereiten oder Angestellten frei geben können." Geklagt wurde auch darüber, dass ausgerechnet am Freitag, dem Tag des gut besuchten Wochenmarkts in Tailfingen, so viele Parkplätze im Innenstadtbereich weggefallen seien.

Sind die Handzettel im Altpapier gelandet?

Dass bei Veranstaltungen wie diesen oft Interessenkonflikte entstehen, weiß Markus Ringle vom Veranstalter Skyder Sportpromotion, betont aber ausdrücklich: "Wir haben die Anwohner – wie wir das immer tun – vorher gewissenhaft und rechtzeitig mit einem Din A4-großen Handzettel in den Briefkästen informiert." Dass es Häuser ohne Briefkästen gebe oder solche Handzettel zusammen mit Werbeprospekten versehentlich ins Altpapier geworden würden, hat Ringle freilich auch schon erlebt.

Um eine Kollision des Kinderrennens mit den Geschäftszeiten zu vermeiden, habe Skyder den Start am Freitagabend sogar um 13 Minuten nach hinten geschoben. "Bis Ladenschluss konnten Kunden die Geschäfte anfahren", sagt Ringle. Zudem habe er mit mehreren Geschäftsinhabern persönlich gesprochen und einige auch während des Rennens als Zuschauer an der Strecke gesehen.

Warum die Vorabinformationen einige Anlieger nicht erreicht haben, bleibt indes unklar. Anton Reger, Erster Bürgermeister und zuständiger Dezernent für Verkehrsangelegenheiten, berichtet, dass Skyder eine so genannte Verkehrsgenehmigung von der Stadt erhalten habe, mit der gewisse Auflagen hinsichtlich der Verkehrsregelung verbunden seien. Das Schreiben von Skyder an die Anwohner trägt das Datum vom 18. Oktober und weist detailliert auf Ort und Zeitpunkt der zu erwartender Verkehrsbehinderungen hin.