Ein letztes Mal voll bei der Sache: die Tailfinger Waldheimkinder im Abschlussgottesdienst. Fotos: Conzelmann Foto: Schwarzwälder Bote

Waldheim: Ein Gottesdienst setzt den Schlusspunkt der zweiten Tailfinger Freizeit

Mit einem Abschlussgottesdienst in der Pauluskirche ist am Freitagnachmittag die zweite Tailfinger Waldheimfreizeit dieses Sommers zu Ende gegangen.

Albstadt-Tailfingen. Mit hörbarem Bedauern in der Stimme verabschiedete sich Annika Strohmaier, die die Freizeit zusammen mit Mathias Bitzer geleitet hatte, von "ihren" Waldheimkindern: "Ziemlich verrückt, wie schnell diese zwei Wochen vergangen sind!" Mit einem Kindermutmachlied hatte der Gottesdienst begonnen: "Wenn einer sagt: Ich mag dich, du / ich find dich ehrlich gut / dann krieg ich eine Gänsehaut / und auch ein bisschen Mut!" Mut und Selbstvertrauen, dazu Gemeinschaft und das Aufeinander-Eingehen und Aufeinander-Achthaben – das waren die Leitmotive dieses Waldheims gewesen, unter anderem in der intensiven Auseinandersetzung mit der alttestamentarischen Geschichte von Königin Esther in den Gruppen. Birgit Bech, Jugendreferentin der evangelischen Kirchengemeinde und Leiterin der ersten Waldheimfreizeit, fasste sie noch einmal in einer kleinen Predigt zusammen: Esther, das einfache jüdische Waisenmädchen, wird Königin des Perserreichs und durch diesen sozialen Aufstieg in die Lage versetzt, ihr jüdisches Volk vor seinen Feinden zu schützen.

Ein Vorbild für die Tailfinger Waldheimkinder? Gewiss: "Esther entdeckte in der Gefahr Begabungen und Talente in sich, von denen sie selbst nichts geahnt hatte", stellte Birgit Bech fest. Auch das gegenseitige Mutmachen spielt in der Geschichte von Esther eine wichtige Rolle: "Wie gut es tut, wenn Freunde in schweren Zeiten füreinander da sind!" Dank ihrer Solidarität falle es einem dann auch leichter, zu den eigenen Schwächen Ja sagen.

Mathias Bitzer, der in diesem Jahr Jubiläum feierte – seit zehn Jahren ist er Mitarbeiter – bedankte sich herzlich bei seinem aus vielen Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie einigen "alten Hasen" bestehenden Team – als "Schwarzes Volk", bezeichnete sie Pfarrer Johannes Hartmann wegen ihrer schwarzen T-Shirts. Aber nicht nur die Betreuer der verschiedenen Gruppen hatten sich ihren Applaus verdient, sondern auch das Küchenteam – nach der Lautstärke des Beifalls zu schließen muss das Essen sehr gut gewesen sein. Aber auch das Putzteam hatte eine wichtige Aufgabe gehabt: Wo knapp 200 Kinder und 40 Mitarbeiter 14 Tage lang miteinander essen, basteln und spielen, da entsteht unweigerlich Schmutz, und der will beseitigt sein. Dank wurde auch Birgit Bech zuteil, die bei der zweiten Freizeit die Rolle der Springerin im Hintergrund übernommen hatte.

Der "Waldheimchor" gab abschließend noch einen "Waldheimklassiker" zum Besten. Danach fiel der Abschied schwer, den Mitarbeitern ebenso wie den Kindern. In und um die Pauluskirche wurde noch viel geredet, und man konnte Zeuge fester Umarmungen und ebenso fester Zusicherungen werden: "Wir sehen uns wieder im nächsten Jahr!"