Szene: "Chocco Mocco" feiert sein 20-jähriges Bestehen im Bistro "Juwel" mit vielen Freunden

Üblicherweise bekommt das Geburtstagskind zu einem "Runden" die Geschenke. "Chocco Mocco" machte es genau anders herum: Die Musiker haben zu ihrem 20. Bandjubiläum für die Hospizgruppe Albstadt gespendet.

Albstadt-Margrethausen. "Bühne frei", für ein ganz besonderes Geburtstagsfest hieß es also – und "Chocco Mocco" ließen es ordentlich krachen. Leadsänger und Gitarrist Reiner Baumeister, der auch Mandoline spielt, "Piano-Schorsch" Michael Zeiler, Gitarrist Thomas Güttinger, Schlagzeuger Fabian Flad und Bassist Sascha Seebacher, allesamt versierte Meister ihres Fachs, gaben wirklich alles. Zur größten Freude der Besucher: In und um Albstadt haben sich die fünf Bandmitglieder in den vergangenen zwei Jahrzehnten eine stattliche Fangemeinde erspielt.

Das wurde auch im Bistro "Juwel" überdeutlich. Stellenweise war der Andrang vor dem Bistro "Juwel" so groß, dass gar niemand mehr Zugang bekam. Doch auch das ist "Chocco Mocco": Die Fans warteten geduldig vor der Tür, bis wieder Einlass gewährt wurde. "Wahnsinn", machte Reiner Baumeister angesichts des vollen Trödelladens seiner Begeisterung Luft, "es isch oifach wonderschee!"

Ein Ehrengast, dem "Chocco Mocco" ihre Karriere mit zu verdanken haben, war am Samstag ebenfalls vor Ort: Giorgio Vitulli, der Wirt der einstigen Ebinger Kultkneipe "TomTom". Dort und in der "Alten Kanzlei" hatte "Chocco Mocco" einst die ersten Konzerte gespielt. Lang ist’s her. Das "TomTom" gibt es längst nicht mehr, anders freilich die Band: Sie spielt bewährt nicht nur in der ganz großen Formation, sondern auch als kleinerer Besetzung, als Akustik-Trio. Am Samstag war zum 20. Geburtstag natürlich die gesamte Mannschaft an Bord – wohlklingend, kraftvoll und präzise wie ehedem.

Mitgebracht hatten die Musiker zur Neuauflage von "Rock meets Trödel" viele schöne Songs vergangener Jahrzehnte, unter anderem von den Dire Straits, Billy Idol, Santana oder Stevie Wonder: professionell gespielte, feine Klassiker mit Power und leisen Tönen gleichermaßen – Songs eben, die der geneigte Musikfan bei den ersten Akkorden erkennt und mitsingen, wippen oder schnipsen möchte.

Dennoch, das zeigten die Bandmitglieder eindrucksvoll, ist "Chocco Mocco" nach wie vor alles andere als eine klassische Coverband, die einstige Hitparaden nachspielt und der breiten Masse Musik darbieten möchte. Die Albstädter Band verleiht ihrem edlen Repertoire vielmehr eine unverkennbare, ureigene Handschrift, agiert mit Freude und vor allem mit viel, viel Herzblut.

Immer noch ein bisschen verrückt

Der lautmalerische Name "Chocco Mocco" hat seine Wurzeln übrigens in der Hauptstadt. Dort bedeutet er auf gut Deutsch: "ein bisschen verrückt halt". Ein bisschen verrückt war auch der Jubiläumsabend im größten Wohnzimmer der Stadt. Wo sonst kann man es sich während eines Rockkonzerts in Omis Sofalandschaft gemütlich machen? In alten Büchern blättern? Oder angesichts alter Firmenschilder in Erinnerungen schwelgen? So eine Location, das betonte auch Reiner Baumeister, gebe es eben nur in Albstadt.

Längst nicht nur aus Albstadt indes waren die Fans angereist, um zu den Klängen von "Sultans of Swing", "Black Magic Woman" und "Fields of Gold" zu tanzen und dazu ein Glas Wein zu trinken. Ja, der Abend hatte wirklich etwas von einem heimeligen Klassentreffen: Bei "Chocco Mocco" freut man sich stets über das Treffen mit alten Freunden. Besonders auffällig war dennoch die Altersspanne der Gäste. Ganz junge und jung gebliebene Musikfreunde feierten einträchtig miteinander.

Auch Ortsvorsteher Thomas Bolkart strahlte angesichts des voll besetzten "Juwel" und bestellte Grüße von Oberbürgermeister Klaus Konzelmann. Einer weiteren Besucherin, die sich still unter die Gäste gemischt hatte, stand die Freude ebenfalls ins Gesicht geschrieben: Regina Birk. Die Koordinatorin der Hospizgruppe dankte der Band im Namen ihres Teams sichtlich bewegt für die Geburtstagsspende. In schweren Zeiten, so berichtete sie, leisteten ihre Mitarbeiter allen Hilfesuchenden wertvolle Dienste: "Wir begleiten die Menschen. Gerade so wie die Musiker den Sänger."