Udo Hollauer geht gerne in den Hof – etwa zum "Public Viewing" wie hier bei der Fußball-EM 2016. Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder-Bote

BETRIFFT: Umstrittene Planung für ein Mehrfamilienhaus im Hof in Ebingen

Ich hoffe, Bürgermeister Udo Hollauer und die Damen und Herren des Gemeinderats haben schon mal tagsüber die Oase der Stille im Hof genossen oder sich mit Freunden an einem Sommerabend dort getroffen: bei einem Glas Bier oder Wein, einem Fest oder einem Konzert. Haben Sie dabei auch das wunderbare Ambiente unter den Lindenbäumen gespürt? Wenn ja, dann ist es jetzt Zeit für Sie, zu handeln!

Der Abriss der ehemaligen EBI-Bar und des Gebäudes der Metzgerei Fuchs hat dem Hof gut getan, sie passten nicht in das Ensemble. Was jetzt geplant ist, ist aber für jeden sensiblen Bürger eine Ohrfeige. Wie kann ein Architekt so etwas planen? Wie kann die Baugenehmigung für dieses Gebäudeungetüm überhaupt angedacht werden? Da hilft kein Umplanen mehr, nein, es muss alles neu überdacht und geplant werden. Entweder sollten dort zwei bis drei kleingliederige Gebäude entstehen. Oder wie wäre es, den Hof um das Abrissgrundstück zu erweitern? Das täte dem Hof, den Anwohnern der Wilhelm-Dodel-Gasse, der ganzen Stadt gut! Das Liebenswerte an unserer Stadt sind nicht die großen Neubauten, sondern die alten renovierten Gebäude wie Rathaus, alte Kirchen, Bürger- und Stadthäuser, Fabrikantenvillen. Sie prägen unsere Stadt, sie werden oft mit großem Engagement und Geld von Bürgern liebvoll erhalten. Und was fällt der Stadtverwaltung dazu ein? Entweder Abriss oder, wie hier im Hof, völlig unpassende Gebäude zu genehmigen. Oder wie geplant das denkmalgeschützte Haus in der Grüngrabenstraße 64 abzureißen und mit Parkplätzen zuzupflastern. Auch die Stadt kann, wie einst beim Kräuterkasten, einmal selbst Geld in die Hand nehmen und etwas für eine schöne liebenswerte Stadt tun, die Bürger werden es ihr danken!

Klaus Backhaus | Albstadt