Erster Spatenstich – Oberbürgermeister Klaus Konzelmann ist der Dritte von rechts, die Mariaberger Vorstände Rüdiger Böhm und Michael Sachs der Zweite beziehungsweise Vierte von rechts und Pfarrer Walter Schwaiger der Sechste von rechts. Ganz rechts steht Architekt Christopher Schenk. Foto: Zolling Foto: Schwarzwälder Bote

Gesundheit: Mariaberg baut in Ebingen ein neues Haus für therapiebedürftige Kinder und Jugendliche

Mariaberg baut auf dem einstigen Pfarrhausgelände an der Ecke von Schiller- und Kastanienstraße in Ebingen – also neben der Tagesklinik für Kinder und Jugendpsychiatrie im früheren Forsthaus – ein "Zentrum für junge Menschen". Jetzt wurde der erste Spatenstich gesetzt.

Albstadt-Ebingen. Rüdiger Böhm, einer von zwei Mariaberg-Vorständen, welche der Zeremonie beiwohnten, stellte in seiner Ansprache fest, das Angebot der Tagesklinik könne den Unterstützungsbedarf junger Menschen "mit drohenden und bestehenden seelischen Behinderung und schwerwiegenden herausfordernden Verhaltensweisen" nur bedingt decken; das neue Wohnangebot in unmittelbarer Nähe solle hier Abhilfe schaffen. Albstadts Oberbürgermeister Klaus Konzelmann verwies seinerseits auf die Notwenigkeit solcher Angebote – auch in Albstadt. Architekt Christopher Schenk vermerkte nicht ohne Bedauern an, dass es aufgrund des Zustands und der Struktur des Gebäudes nicht möglich gewesen, das ehemalige Pfarrhaus in die Planung mit einzubeziehen – man habe es abreißen müssen.

Wie Böhm weiter mitteilte, sollen in dem neuen Haus Räume für die Tagesklinik, Ersatzräume für die Schule und Wohnraum für junge Menschen mit seelischen Behinderungen entstehen. Vorgesehen sind ein sozialtherapeutisches Wohnangebot mit sechs Plätzen im Bereich Jugendhilfe und eine therapeutische Wohngruppe mit acht Plätzen im Bereich der Eingliederungshilfe für junge Menschen mit geistiger Behinderung. Jedem von ihnen steht ein Einzelzimmer zur Verfügung; hinzu kommen Gemeinschaftsräume. Aufgenommen werden Kinder und Jugendliche im schulpflichtigen Alter; die Aufenthaltsdauer in der sozialtherapeutischen Wohngruppe betrage in der Regel zwei Jahre, die in der therapeutischen Wohngruppe 18 Monate.

Des weiteren sieht das Raumprogramm fünf Klassenräume für die im Nachbarhaus untergebrachte Außenstelle des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum und Räume für die Psychiatrische Institutsambulanz vor, in der ambulant und nicht zuletzt nachstationär behandelt wird. Einen Innenhof mit Spiel- und Bewegungsflächen, in dem sich Hausbewohner und Besucher aufhalten können, gibt es auch. Der Zugang zu Tagesklinik und zur sozialtherapeutischen Wohngruppe erfolgt über die Kastanienstraße; für die Wohngruppen gibt es einen zusätzlichen Zugang in der Schillerstraße, mit rollstuhlgerechter, barrierefreier Rampe.

Die Kosten des Projekts werden mit 4,2 Millionen Euro veranschlagt; es wird vom Land mit 330 000 Euro und vom Kommunalverband für Jugend und Soziales mit 110 000 Euro bezuschusst. Hinzu kommen Mittel aus der Schulbauförderung in Höhe von etwa 190 000 Euro. Bleibt ein Rest von rund 2,9 Millionen, den Mariaberg selbst finanziert.