Das Gebäude wird abgerissen. Foto: Nölke

Bauplan bereits fünf Monate im Verzug. Einzug rückt mit Januar 2022 in weite Ferne. Stadt gibt keine Auskunft.

Albstadt-Ebingen - Der Neubau der evangelischen Kindertagesstätte Alfred-Haux dauert ein Jahr länger als geplant. Für 60 Kinder und zwölf Erzieherinnen heißt das, dass sie nun bis 2022 im beengten Übergangsquartier in der Gartenstraße unterkommen müssen.

Ein kurzer Rückblick: Im Sommer 2017 wurde in der Kita eine "Mäuseinvasion" festgestellt: Kinder und Erzieherinnen mussten kurzfristig umquartiert werden. Die Gruppen fanden zunächst bei den Kollegen der Friedenskirche Unterschlupf, seit Oktober 2017 kommen sie in einem Gebäude in der Gartenstraße unter. Dort ist es sehr beengt: Der kleine Außenbereich des Übergangsquartiers besteht lediglich aus Sand und Teer und muss mit der Außengruppe des Städtischen Kindergartens geteilt werden. Eltern und Erzieherinnen sowie Kinder hofften deshalb, dass sie bald zurück in die Leipziger Straße ziehen können. Diese Hoffnung ist nun zerschlagen.

So geht aus einer Drucksache des Gemeinderates hervor, dass die Inbetriebnahme erst für 2022 vorgesehen ist. Konkret heißt es dort: "Der Abbruch des Bestandgebäudes ist beauftragt und die Planung des Neubaus gefertigt. Die Inbetriebnahme ist für Januar 2022 vorgesehen." Ursprünglich war ein Einzug für Dezember 2020 geplant.

Stadt will keine Auskunft erteilen

Was steckt hinter der Verzögerung? Auf mehrere Anfragen zum Thema hat die Stadt gegenüber schwarzwaelder-bote.de bislang nicht geantwortet. Architekt Karl-Eugen Maute erschien zu einem Gesprächstermin mit unserer Zeitung nicht. In einer E-Mail erklärte er: "Nach Rücksprache mit der Bauherrschaft, der Stadt Albstadt, kann ich am Termin am heutigen Vormittag nicht teilnehmen."

Katrin Hödl, Kirchenpflegerin der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde Ebingen, wurde ebenfalls nicht informiert. Auch sie hat erst durch die Sitzungsvorlage von der Verzögerung erfahren. Hödl klagt, der Träger habe bei der Planung bislang "ziemlich im Abseits" gestanden. Die Verantwortlichen erhielten die Informationen meistens ebenso spät wie die Eltern, berichtet sie. Hödl und Kita-Leiterin Anja Fritschi planen deshalb, einen Gesprächstermin mit der Stadtverwaltung zum Thema zu vereinbaren.

Wie sieht der Plan aus?

Nach einem Beschluss des Gemeinderates vom 26. April 2018 soll die evangelischen Kindertagesstätte Alfred-Haux abgerissen werden. Im Zeitplan war ursprünglich der 8. November 2018 als Beginn der Rückbauphase vorgesehen. Bis zum 8. März 2019 sollte die Ausschreibung über die Rohbauwerke erfolgen und am 21. März 2019 sollte es mit dem Neubau losgehen, damit im Dezember 2020 eingezogen werden kann.

Von dem Neubau ist nun im April allerdings noch nichts zu sehen: Derzeit erfolgt erst der Abriss des alten Gebäude - mit ganzen fünf Monaten Verzögerung.

Aus den Bauplänen für den Neubau geht hervor, dass ein Kindergarten mit Kinderkrippe für sechs Gruppen entstehen soll. Außerdem soll der Neubau eine Mensa, großzügige Gruppenräume und riesige Fensterfronten umfassen. Die genauen Baupläne können im Bürgerinfoportal der Stadt Albstadt angeschaut werden.