Etliche Jubilare hat die Stadtkapelle Tailfingen geehrt. Das Bild zeigt sie mit Joachim Dietrich vom Blasmusik-Kreisverband (vorne links), dem Vorsitzenden Alexander Beck (Zweiter von links) und dem neuen musikalischen Leiter Alain Wozniak (vorne rechts). Foto: Schwarzwälder Bote

Hauptversammlung: Stadtkapelle Tailfingen meistert ein Jahr ohne Musikdirektor souverän

Albstadt-Tailfingen. Rückschau auf ein arbeits- und ereignisreiches Vereinsjahr mit 172 Terminen – darunter zwei Konzerten auf höchstem Niveau – hat die Stadtkapelle Tailfingen bei ihrer Hauptversammlung gehalten.

Der Vereinsvorsitzende Alexander Beck erinnerte in seinem Rechenschaftsbericht an die einvernehmliche Trennung vom musikalischen Leiter Gerhard Rogg im November 2016 – er hatte die Stadtkapelle gerade mal ein halbes Jahr lang dirigiert. Wie schon ein Vorjahr, als der Verein in derselben Situation war, sprangen Markus Koch und Thomas Uttenweiler in die Bresche – Koch übernahm das Große Orchester, Uttenweiler die Jugendkapelle. Von den musikalischen Aktivitäten hob Beck das Benefizkonzert, den Workshop für Bariton und Dirigenten – die Stadtkapelle als Lehrgangsorchester profitierte beträchtlich von der hervorragenden Arbeit des Dozenten – und als Höhepunkt das Frühjahrskonzert mit dem Motto "Kino für die Ohren" hervor. Nicht unerwähnt ließ er den dreitägigen Bewirtungseinsatz der rund 100 Helfer beim UCI-Weltcup im Bullentäle.

Zentrales Thema des Jahres war freilich die Suche nach einem neuen musikalischen Leiter. 21 Bewerbungen waren beim Verein eingegangen; nach fünf Probedirigaten gab das Orchester ein klares Votum für den 59-jährigen Franzosen Alain Wozniak aus Friedrichshafen ab. Der hat zu Jahresbeginn seine Tätigkeit aufgenommen, die Vorbereitungen für das Kirchenkonzert am 14. April sind in vollem Gang. "Ich komme gerne nach Tailfingen, es macht Spaß, hier zu musizieren", bekannte Wozniak und versprach, bei seinem Antrittskonzert werde gehobene Blasmusik "die Fenster der Pauluskirche zum Zittern bringen".

Markus Koch, der die Aktiven 2017 souverän durch die Interimszeit ohne Musikdirektor geführt hatte, zeigte sich mit dem musikalischen Ertrag sehr zufrieden: "In den Konzerten war Blasmusik auf höchstem Niveau geboten." Es folgten der Bericht von Schriftführerin Evelin Kiefer und danach Jürgen Bitzers 37. und letzter Finanzbericht – der Saldo war positiv.

Über den Vereinsnachwuchs – in Jugendkapelle, Blockflöten- und Zöglingsgruppe spielen derzeit 56 Kinder und Jugendliche – berichtete Jugendleiterin Dagmar Hillenbrand. Ihr Resümee: Die 32 Köpfe starke Jugendkapelle habe im Frühjahrskonzert gezeigt, welch großes Potenzial sie besitze, und am Schulzentrum Lammerberg habe man mit einer Bläserklasse neue Wege beschritten. Zur Statistik: Wie der stellvertretende Vorsitzende Ralf Neumann mitteilte, zählt die Stadtkapelle, alle Gruppen und Orchester eingerechnet, derzeit 121 Musiker.

Stadtrat Friedrich Pommerencke attestierte der Stadtkapelle tolle Arbeit; bei den anschließenden Wahlen wurde Ralf Neumann einstimmig im Amt bestätigt und Mirjam Pschellok zur neuen Kassiererin und Nachfolgerin von Jürgen Bitzer gewählt.

Es folgten die Ehrungen: Karl-Hermann Bitzer und Ralf Neumann nahmen zum Dank für 40 aktive Musikerjahre je eine Ehrenurkunde des Vereins entgegen und wurde außerdem von Joachim Dietrich, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Blasmusik-Kreisverbands, mit dem Ehrenbrief des Verbands und der goldenen Ehrennadel mit Diamant bedacht. Sonja Neumann bekam zum Lohn für 30 aktive Jahre die goldene Verbandsehrennadel angesteckt: mit der bronzenen wurde für zehn Jahre aktive Mitgliedschaft Lydia Braun und Madina Burkhart ausgezeichnet. Die Vereinsehrennadel in Bronze verlieh Alexander Beck den fördernden Mitgliedern Diana Beck, Oliver Bitzer, Evelyne Friedrich, Martin Kessler und Martin Mayer. Er rühmte außerdem die Vereinstreue von Hans Vögele, der seit 50, und von Egon Kirsch, der sogar seit 70 Jahren dabei ist. Die beiden konnten an diesem Abend nicht anwesend sein.