Freuen sich über die sichtbare, lebendige und große "Entwicklung" (von links): Oberbürgermeister Klaus Konzelmann, Künstler Jörg Bach, Benjamin Wurm, stellvertretender Vorsitzender der "Freunde Kunstmuseum Albstadt", Galerist Werner Wohlhüter, die Vereinsvorsitzende Bettina Zundel, Kurt Senger, Museumsleiterin Veronika Mertens, Axel Pflanz und Axel Mayer vom Albstädter Stadtplanungsamt. Fotos: Bender Foto: Schwarzwälder Bote

Freunde Kunstmuseum: Verein übergibt Plastik "Entwicklung" von Jörg Bach

Eine weiterhin positive "Entwicklung", das wünschen die "Freunde Kunstmuseum Albstadt" der Stadt Albstadt und haben ihr deshalb die gleichnamige Plastik des Künstlers Jörg Bach übergeben. Anlass ist das 40-jährige Bestehen des Vereins.

Albstadt-Ebingen. "Wir wollten das Eisen schmieden, solange es heiß ist und wir die finanziellen Mittel haben", erläuterte Bettina Zundel am Mittwochabend den Kauf der Skulptur des Künstlers Jörg Bach zum 40. Jubiläum der "Freunde Kunstmuseum Albstadt". Schon immer habe der Verein – früher hieß er Galerieverein – Kunstwerke erworben und dem Kunstmuseum Albstadt, der vormaligen Städtischen Galerie, zugeführt; vor fünf Jahren sei dann die Idee entstanden, durch eine Skulptur im öffentlichen Raum die Bedeutung des Kunstmuseums zu unterstreichen: auf der Sichtachse zwischen den Gebäuden, damit sie von allen Seiten wahrgenommen werde.

Das wird sie – sie wurde es schon in der Interimszeit seit der Jubiläumsfeier am 2. Dezember 2018, als der Verein die 340 Zentimeter breite und 163 Zentimeter hohe Stahlskulptur "Entwicklung" präsentierte – damals noch ohne Sockel. Die Spendenaufrufe verhallten nicht ungehört; das für die Anschaffung erforderliche Geld ging tatsächlich ein, wie Zundel stolz berichtet: von Institutionen, Firmen, Vereinen, Mitgliedern, Banken und Privatleuten. Gerade dieses große bürgerschaftliche Engagement sei von existenzieller Bedeutung für die Freunde des Kunstmuseums und das Haus selbst – es ermögliche, so Bettina Zundel, "Bildung für alle".

"Kunst erlebbar machen, dem Kunstmuseum einen ideellen und finanziellen Rückhalt geben und den Ausbau der städtischen Kunstsammlung unterstützen", dafür, so Oberbürgermeister Klaus Konzelmann, setze sich der Verein der Freunde Kunstmuseum Albstadt seit seiner Gründung vor 40 Jahren ein und verdiene für diesen Einsatz Dank. Mit der Plastik von Jörg Bach schlage man nun eine "geistige Brücke ins Kunstmuseum" und trete in einen lebendigen Dialog.

Jörg Bach, der Künstler, war bei der Feierstunde persönlich anwesend. Gebürtig im vorpommerschen Wolgast hat er in Karlsruhe Bildhauerei studiert und schon vor Abschluss seines Studiums Kunstobjekte für den öffentlichen Raum geschaffen. In Süddeutschlands Innenstädten finden sich zahlreiche Werke des vielfach ausgezeichneten Bildhauers. Veronika Mertens, die Direktorin des Kunstmuseums, verwies auf die Merkmale, die diese Kunstwerke gemeinsam hätten: das Material als Träger der Aussage, die Platzierung und Ausrichtung des Kunstwerks, die Form und den Titel als sprachliches Element. Es sei es nicht zuletzt der Name der Skulptur gewesen, der den Ausschlag für den Entschluss zum Erwerb gegeben habe, ließ Mertens durchblicken. "Kann es für ein Kunstwerk gegenüber unserem Museum einen schöneren Titel geben als ›Entwicklung‹?"

Positiv soll sie sein, diese Entwicklung; das hofft man nun in Albstadt. Die anmutigen Linien aus Cortenstahlsollen zum Sinnbild eines lebendigen Gesprächs werden und gleichsam in Verbindung treten mit dem Kunstmuseum, das Tausende von grafischen, vielfach von der Linie dominierten Blättern beherbergt. Die Musik war an diesem Abend nicht ausgeschlossen aus diesem Gespräch: Das Saxofonquartett des Städtischen Orchesters Albstadt – Melanie Vosseler, Bernd Vosseler, Norbert Hirt und Wolfgang Lederer – steuerte mitreißende Töne bei.