Deckensanierung: Kosten steigen auf mehr als drei Millionen Euro / Zu wenige Lehrertoiletten vorhanden

Albstadt-Ebingen. Im Mai 2017 mussten die Albstädter Gemeinderäte schockiert feststellen, dass der Landeszuschuss für die Beleuchtung im Gymnasium ein Danaergeschenk war – als zwecks Bemusterung eine LED-Aufbauleuchte in einem Klassenzimmer montiert wurde, entdeckten die Handwerker, dass sie buchstäblich "ein Fass" aufgemacht hatten: Über der abgehängten Alu-Paneeldecke lagen Mineralwollplatten, die heutzutage als potenziell krebserregend gelten und beim Ausbau zu zerbröseln drohten: Praktisch von einer Minute zur anderen war aus einem Lampentausch eine Deckensanierung geworden, hatte eine 400 000-Euro-Investition ein Volumen von 2,4 Millionen Euro angenommen.

Die Sanierungsarbeiten sind fortgeschritten – Planung für EDV kommt

Schlimmer kann es nicht kommen? Von wegen! Mittlerweile sind die Sanierungsarbeiten vorangeschritten; am Donnerstag hat der Gemeinderat der Stadtverwaltung die Lizenz erteilt, noch vor den Sommerferien die Planung für EDV-Trassen und Netzwertechnik, die Erweiterung der Brandmeldeanlage, den Einbau einer Zentralbatterie für die Sicherheitsbeleuchtung und die Schwachstrom-, Starkstrom-, KNX- und Allgemeinverkabelung zu vergeben.

Dabei erfuhren die Ratsmitglieder, dass es bei den 2,4 Millionen Euro – die Schätzung stammt von 2016 – nicht geblieben war: Zusätzliche Maßnahmen für Brandschutz, Elektrotechnik und im Zuge einer vorgezogenen Unterhaltung anfallende Malerarbeiten in den Klassenzimmern haben die Kosten auf 3,2 Millionen Euro hochgetrieben.

Das ist noch nicht alles: Die Schulleitung hat mittlerweile darauf hingewiesen, dass Lehrerzimmer und Lehrertoiletten saniert und erweitert werden müssen. Kostenpunkt: rund 700 000 Euro. "Sehr unglücklich" lautete der Kommentar von CDU-Stadtrat Matthias Strähler, der bei dieser Gelegenheit noch einmal seinem Ärger darüber Luft machte, dass der hastige Griff nach dem Zuschuss sich so kontraproduktiv ausgewirkt habe – beim nächsten Mal möge man doch bitte sorgfältiger prüfen.

Doch was helfen die Lamenti? Jetzt heißt es Augen zu und durch – ein Baustopp ist nicht möglich, dass die konjunkturbedingt rapide gestiegenen Baupreise so bald wieder fallen, braucht keiner zu hoffen, und dass die Toiletten umgebaut werden müssen, ist, wie sich in der Debatte zeigte, Konsens im Gemeinderat.

Die Brandschutzsauflagen mögen vielen übertrieben erscheinen – aber sie sind ein Muss, an dem sich nichts ändern lässt. "Früher oder später", so Baubürgermeister Udo Hollauer, "wären die uns ohnehin auf die Füße gefallen."