Christel Sauter (links hinten) und ihr Team sorgen für die Waldheim-Kinder und ihre Betreuer – und haben viel Spaß dabei. Fotos: Nölke Foto: Schwarzwälder Bote

Ferienwaldheim: Eifrig bis zum letzten Tag: Das Küchenteam ist für die Kinder da

Das Küchenteam im Waldheim Ebingen hat während der Freizeit enorm viel zu tun – und macht es sich dennoch nicht leicht: Die Frauen um Christel Sauter kochen von Hand und mit regionalen Zutaten.

Albstadt-Ebingen. Auf dem Waldheim herrscht reges Treiben: eine Gruppe bastelt Kronen, drei Gruppen sind auf dem Sportplatz und im Wald tollen auch einige Kinder herum, während Gruppe 12 – neun Mädels mit ihren Gruppenleiterinnen Anja und Karin – leckeres Eis selber machen. Aus Toffifee, Schokoladenkeksen und Himbeeren entsteht zusammen mit einem Wunder-Pülverchen und etwas Milch eine eiskalte Erfrischung.

Um das alles zu machen, werden natürlich Küchengeräte benötigt. Die gibt es in der Küche bei den vier Frauen um Küchenleiterin Christel Sauter, deren Aufgabe es ist, die Kinder und Gruppenleiter mit Essen und Küchenmaterial zu versorgen. "Ich bin die erste, die morgens da ist", erklärt Sauter lachend, denn bereits um Viertel nach sechs geht es in der Frühe los. Bevor ihre fleißigen Helferinnen, alle samt Rentnerinnen und ehemalige Waldheimkinder, gegen sieben Uhr kommen, kocht Christel Sauter Tee und Kaffee, bereitet alles vor und nimmt den Bäcker in Empfang. "Wir bekommen jeden Tag frische Backwaren, und unterstützen dabei die kleinen Bäckereien hier in Albstadt", betont sie voller Stolz.

Ihr liegt es sehr am Herzen, dass in der Küche alles läuft "wie früher": Geschält und geschnitten wird von Hand, das Obst und das Gemüse kommt ebenfalls täglich frisch vom kleinen Obsthändler nebenan – Päckchen und Tiefkühlprodukte sind in der Küche tabu. Warum die fünf Frauen sich das antun? An diesem Punkt sind sie sich einig: Als sie vor über 50 Jahren als Kinder dabei waren, sei es eine außergewöhnliche Zeit für alle gewesen, und die sollen auch die Kinder heute haben – mit Essen wie bei Mama. Tatsächlich gebe es Kinder, die nicht ein Mal mehr Petersilie erkennen und wissen wollten, was das Gras auf der Platte zu suchen habe. Deshalb halte man an den alten Traditionen fest: Zu trinken gibt es Wasser aus der Leitung, die Brötchen werden immer noch in den alten Alu-Zubern bereitgestellt und gespült wird ein Großteil der Schüsseln auch noch von Hand.

Spaß macht es allen, denn im Team harmoniert es einfach. Christel Sauter erzählt von lustigen Gesangseinlagen während der Arbeit und einer klaren Rollenverteilung: Jeder weiß, was er zu tun hat, aber wenn es mal klemmt, helfe man sich natürlich gegenseitig. Das ist auch zwingend notwendig, wenn etwa 20 Kilogramm Wurst zu Wurstsalat verarbeitet oder 500 Schnitzel geklopft werden müssen. Dann kommen immer mal wieder Gruppenleiter und fragen nach Material – es müsse also immer jemand da sein, auch wenn es mal kurz ruhiger ist.

Diese ruhigen Phasen sind allerdings die Ausnahme, denn kaum ist das morgendliche Geschirr gespült, sollte das Mittagessen auf den Herd – und ein Nachtisch vorbereitet werden. Während die Kinder dann spielen, basteln, toben, bereiten die Frauen bereits das Vesper zu, und danach wird wieder aufgeräumt. Feierabend haben sie nicht vor 19 Uhr, und Christel Sauter selbst schiebt meist sogar Sonderschicht bis 19.30 Uhr oder noch länger. Aber alle sind mit Herzblut dabei: Die Kinder sollen eine schöne Zeit erleben und dabei gut versorgt werden bis zum letzten Tag. Nach dem Abschlussgottesdienst bekommen dann alle noch eine kleine Tüte mit nach Hause. Was drin ist, verrät Christel Sauter – ausnahmsweise: eine Mutschel – ein sternförmiges Gebäck aus Hefeteig – und eine Tafel Schokolade.