Noch sieht man nördlich der Straße nach Margrethausen nichts als mehr oder weniger grüne Wiese. Das soll sich aber noch in diesem Sommer ändern. Foto: Kistner

Oberhalb des badkap sollen bis 2014 Campingplatz und Feriendorf entstehen. Baubeginn im Sommer.

Albstadt-Lautlingen - Die Pläne für Campingplatz und Feriendorf oberhalb des badkaps nehmen Gestalt an. Schon im Sommer soll gebaut werden; läuft alles nach Plan, können die Camper 2014 kommen.

Vor zwölf Jahren war ein Bebauungsplan für den Campingplatz erstellt worden. Er sah Stellplätze auf sechs Hangterrassen und eine Erschließungsstraße vor, die diagonal den Hang hinauf führte; außerdem stand das Projekt eines badkap-Hotels im Raum. Alles Makulatur: Das Hotel war schon seit längerem kein Thema mehr; stattdessen stand seit 2011 das Thema Feriendorf auf der Agenda. Den Entwurf für den Campingplatz hat sich die neue Planerriege im Baudezernat im vergangenen Jahr angeschaut und verworfen. Der Hauptkritikpunkt: Der Verlauf der steil ansteigenden Erschließungsstraße hätte die Steuerleute der Wohnwagen beim Manövrieren an den spitzwinkligen Einmündungen der Seitengassen vor unlösbare Probleme gestellt.

Der neue Plan, der nun erarbeitet wurde, versucht diese Probleme zu entschärfen, indem er die Zahl der Terrassen – und damit der parallel zum Hang verlaufenden Zufahrtsstraßen reduziert und die Erschließungsstraße aus dem Zentrum der Anlage an den Ostrand verlegt. Der Plan sieht nur noch drei Terrassen vor, jeweils eine für Wohnmobilstellplätze, für Wohnwagen und für Ferienhäuser. Die Wohnmobile – maximal 19 – stehen ganz unten. Sie werden am Eingang ihrer Gasse von einem Kassenautomaten begrüßt, können also theoretisch zu jeder Tages- und Nachtzeit einchecken.

Die nächsthöhere Terrasse – es handelt sich um 1,50 Meter – soll Domizil der Wohnwagen werden. 70 Stellplätze sind vorgesehen, in Sechserpacks zu beiden Seiten der zentralen Zufahrtsstraße angeordnet. Hinzu kommen ein 450 Quadratmeter großer Minizeltplatz und fünf "Rohrhotels". Bei diesen handelt es sich um Betonröhren, vorne und hinten holzverdeckelt und mit einem Holzboden und Matratzen ausgestattet. Zwei Personen passen hinein; Baubürgermeister Udo Hollauer schwebt eine "Rohrmiete" von elf Euro vor.

Infrastruktur braucht ein Campingplatz natürlich auch: In der Mitte von Ebene zwei befinden sich Duschen, Waschgelegenheiten und Toiletten, Waschmaschinen, Trockner, Spüle, einem Aufenthaltsraum und natürlich Büro und Information. Sitzterrasse, Spiel- und Grillplatz gibt es auch – und einen E-Bike-Verleih samt Ladestation – dem Pedelec gehört die Zukunft. Auf dem Dach wird Photovoltaik installiert – der Campingplatz liegt schließlich am Südhang. Autoparkplätze gibt es auch, 32 an der Zahl.

Nach Norden, zum Hang hin, begrenzt eine drei bis vier Meter hohe Stützmauer den Campingplatz. Die dritte und höchste Ebene bietet Platz für zehn Ferienhäuser – keine rustikalen Blockhütten, betont Udo Hollauer, sondern moderne, flachgedeckte Bungalows mit 80 bis 120 Quadratmetern Wohnfläche. Hinzu kommen 13 Wochenendhäuschen mit etwa 40 Quadratmetern Fläche, die am westlichen Rand des Geländes den Hang hoch gebaut werden – hier wird nicht terrassiert; jedes Haus hat sein eigenes Niveau und freien Blick aufs Tal.

Wer zahlt? Ein Investor fürs Feriendorf ist laut Udo Hollauer schon gefunden. Den Campingplatz wird die Stadt selber bauen; privat ist hier nur der Betreiber, der Pacht an sie bezahlt. Die Amortisierung dürfte mindestens 20 Jahre dauern; aber letztlich sieht die Stadt das Projekt auch nicht als rentierliche Investition, sondern als Wirtschaftsförderungsmaßnahme. Genau wie den Bau von Premiumwanderwegen und Mountainbikestrecken.