Hier stand einmal ein Pfarrhaus – bis 2021 soll an seiner Stelle das "Zentrum für junge Menschen" von Mariaberg entstehen. Foto: (sb)

Land bewilligt Zuschuss für "Zentrum für junge Menschen" in Ebingen. 1,2 Millionen für Bitz.

Albstadt-Ebingen/Bitz - Fast acht Millionen Euro wird Mariaberg in zwei Bauprojekte in Ebingen und Bitz investieren. Beide werden vom Land Baden-Württemberg bezuschusst – das hat das Stuttgarter Sozialministerium am Mittwoch mitgeteilt.

An der Ecke von Schiller- und Kastanienstraße in Ebingen soll auf dem einstigen Pfarrhausgelände – also in unmittelbarer Nachbarschaft des ehemaligen Forsthauses, in dem Mariaberg schon seit Jahren eine Tagesklinik für Kinder und Jugendpsychiatrie betreibt – ein "Zentrum für junge Menschen" entstehen. Das brachliegende Areal – das ehemalige Pfarrhaus ist mittlerweile abgerissen worden – schließt sich nördlich an die Tagesklinik an; die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Neubebauung hat der Albstädter Gemeinderat bereits im vergangenen Dezember geschaffen, als er im Zuge einer Bebauungsplanänderung ein Bauverbot aus dem Jahre 1961 aufhob.

Wie muss man sich das künftige "Zentrum für junge Menschen" vorstellen? Mariaberg will unter seinem Dach vier verschiedene Nutzungen vereinen: Im Erdgeschoss werden eine Psychiatrische Institutsambulanz der benachbarten Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie eine Außenstelle des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum Mariaberg unterkommen – das Raumprogramm sieht unter anderem fünf Klassenräume vor, in denen junge Menschen mit geistigen oder seelischen Behinderungen Unterricht erhalten. Bisher geschieht das in Provisorien, genauer: in Containern, die in den Außenlagen der Tagesklinik stehen.

Des weiteren sind zwei Obergeschosse und ein Dachgeschoss geplant. In einem Stockwerk will Mariaberg sechs stationäre Wohnplätze für eine sozialtherapeutische Wohngruppe von jungen Leuten schaffen, im anderen acht Wohnplätze für eine therapeutische Wohngruppe, in der Menschen mit Behinderung zusammenleben. Die letztgenannte dieser vier Nutzungen fördert das Sozialministerium nun mit Haushaltsmitteln in Höhe von 329 721 Euro; die Gesamtkosten werden mit 4,2 Millionen Euro veranschlagt. Das Baugesuch ist bereits vor Wochen gestellt worden; läuft alles nach Plan, dann könnten die Arbeiten im September beginnen. Bezugsfertig wäre das neue Haus voraussichtlich 2021.

Anders als im Ebinger "Zentrum für junge Menschen" sind im Bitzer Wohnprojekt von Mariaberg keine vier Nutzungen zusammengefasst – in den drei zweigeschossigen Häusern, die zwischen Eugen- und Zeppelinstraße errichtet werden, sollen 24 Menschen mit Behin-derung eine Heimat finden. Die Kosten werden mit 3,6 Millionen Euro veranschlagt, und der Landeszuschuss ist – eben weil das Geld im Rahmen dieser Maßnahme ausschließlich therapeutische Wohnprojekte fördert – wesentlich höher als der Ebinger: Fast 1,24 Millionen Euro schießt das Land zu; davon kommen 247 291 Euro aus dem Haushalt und 989 165 Euro aus dem sogenannten Ausgleichsabgabentopf. In diesen zahlen diejenigen Betriebe, die mehr als 20 Arbeitsstellen anbieten, aber nicht die gesetzlich vorgeschriebene Zahl schwerbe-hinderter Menschen – fünf Prozent der Belegschaft – beschäftigen.