Die Dinnetle-Bäckerinnen in Aktion – ihre Ware fand reißenden Absatz. Foto: Neusch Foto: Schwarzwälder Bote

Albverein: Backtag in und vor Frohnstettens altem Rathaus

Stetten a. k. M.-Frohnstetten. Hochbetrieb herrschte am traditionellen Backtag des Frohnstetter Albvereins rund um das Vereinsheim im alten Rathaus an der Hilb. Schon eine Viertelstunde vor dem offiziellen Beginn des Verkaufs hatten sich die ersten Gäste vor der Backstube eingefunden, um sich vor dem großen Ansturm die ersten duftenden Speckdinnetle und Holzofenbrote zu sichern.

Drinnen hatten Vertrauensmann Wolfgang Seßler und sein Backteam zu diesem Zeitpunkt schon jede Menge Schweiß vergossen – ohne den lassen sich die beiden historischen Holzbacköfen nun mal nicht anheizen und auf Temperatur bringen. Seßler hatte sogar sein Nachtlager in der Backstube aufgeschlagen, um die Öfen beim Befeuern der Öfen stets im Auge zu behalten, und spätestens um 3 Uhr früh befand er sich in guter Gesellschaft.

100 Kilogramm Mehl wurden verbacken

Reinhold Oswald, der "Herr des Teiges" wachte mit Argusaugen darüber, dass seine Knetmaschine die richtige Menge in der richtige Konsistenz lieferte – gut und gern und 100 Kilogramm Mehl dürften diesmal verbacken worden sein.

Endlich hatten die Öfen die Idealtemperatur von 240 Grad Celsius erreicht, und die ersten Brote konnten eingeschoben und ausgebacken werden – alles in allem waren es am Ende über 100 Stück in zwei verschiedenen Größen. Je weiter die Nacht vorrückte, desto voller wurde es in der kleinen Backstube: Weitere Helferinnen formten mit flinken Händen den Teig für die Dinnetle und belegten ihn mit Zutaten – neun Kilogramm Speck, je 15 Kilogramm Schmand und Zwiebeln sowie sechs Kilogramm Käse wurden benötigt. "Wir sind ein eingespieltes Team; jeder Handgriff sitzt", kommentierte Erika Bantle, die für die Koordination der Dinnetle-Backgänge zuständig war.

Indes gab Wolfgang Seßler erst grünes Licht für das Einschieben der Dinnetle, nachdem er den Ofen sauber ausgeräumt und nass ausgewischt hatte. Bei den Dinnetle ist die optimale Backtemperatur höher als beim Brot; sie beträgt ungefähr 300 Grad. Was fertig war, wurde in großen Brotkörben in den Verkaufsraum getragen, wo schon die Kundschaft wartete. Knapp 500 Dinnetle wanderten an diesem Tag über die Theke und nicht selten direkt vor der Tür in den Mund – für die ganz Hungrigen hatte der Albverein Tische vor dem alten Rathaus aufgestellt. Und so waren sich am Ende alle einig: Es hat wieder einmal wie am Schnürchen geklappt.