Nach dem Gottesdienst für alle Sinne haben die Besucher der Emmauskirche die Osterspeise ausgegraben. Foto: Dörrer Foto: Schwarzwälder Bote

Emmauskirche: Besonderer Ostergottesdienst beschert Gläubigen neue Erfahrungen

Ostern mit allen Sinnen: Auferstehung riechen, sehen, hören, fühlen und schmecken – wie das geht, haben Besucher des Ostergottesdienstes in der Emmauskirche diesmal erlebt.

Albstadt-Ebingen. Kann man Auferstehung tatsächlich schmecken? Das Team der Kinderkirche in der Emmauskirche hatte sich für den Gottesdienst am Ostersonntag etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Im Zentrum stand die Osterbotschaft nach dem Johannesevangelium, die Kinder und Erwachsene mit allen Sinnen erleben konnten: Jesus ist wahrhaftig auferstanden, und das kann man riechen, sehen, hören, fühlen und, ja, sogar schmecken.

Immer wieder schnupperten die Gottesdienstbesucher das wohlriechende Salböl an ihren Händen, das sich Maria von der Salbung in Bethanien zurückbehielt, um sich an Jesus zu erinnern. Die Gläubigen hatten es sich gegenseitig auf die Handrücken gestrichen.

"Kommt und seht" forderten die beiden Frauen die Gemeinde auf, in das leere Grab zu schauen und die weißen Tücher dort liegen zu sehen, vom Kerzenlicht beschienen.

"Gefällt Ihnen Ihr Name und wissen Sie, was er bedeutet und warum ihre Eltern genau diesen Namen ausgesucht haben?" fragte Pfarrerin Ilze Druvina als Maria in die Runde. Manche in den Reihen wussten die Bedeutung ihres Namens und alle mochten den ihnen ganz persönlich zugesprochenen Namen.

Wie wohl das tut, beim Namen angesprochen zu werden, seinen Namen zu hören, gerade von einem geliebten Menschen, das habe Maria erfahren, als Jesus am Ostermorgen sie beim Namen gerufen und sie ihn daran erkannt habe, so Druvina.

Wie Thomas die Auferstehung erst glauben konnte, als er die Wundmale Jesu berührte, so sei es für alle wichtig, Menschen in ihrer Nähe zu spüren, sie umarmen zu können oder bei den Händen zu halten.

Und wer dann auch noch Segen oder Frieden zugesprochen bekomme, der habe keine Zweifel mehr, wie sehr Menschen auf Gemeinschaft angewiesen seien, um Hoffnung aus der Auferstehung schöpfen zu können.

Aber kann man Auferstehung auch schmecken? Zunächst zögerlich, dann aber immer gespannter machten sich alle auf, um draußen vor der Kirche die Osterspeise auszugraben. Am Karfreitag war getreu einem alten Brauch die Quarksüßspeise mit gerösteten Mandeln im Kirchgarten "begraben" worden, und weil Jesus nach drei Tagen auferstanden sei, wurde auch die Osterspeise nach drei Tagen wieder ausgegraben.

So konnten alle sinnbildlich die Auferstehung schmecken, indem sie die Osterspeise beim gemeinsamen Frühstück mit viel Genuss teilten. Überhaupt zeigte die fröhliche Stimmung beim Frühstück, dass alle Ostern, die Freude über die Auferstehung, wirklich mit allen Sinnen erfahren hatten und diese Kraft und Gewissheit mit in die kommenden Wochen nehmen – so wie die Kinder ihre Osterhasen, die sie rund um die Emmauskirche suchten, mit nach Hause nehmen durften.