Hinter sich das Tailfingen des Jahres 1900, vor sich den Lageplan des Sanierungsgebiets südlich des Ortskerns – so stellte sich Albstadts Baubürgermeister Udo Hollauer gestern der Kamera. Foto: Kistner

Freude beim Baubürgermeister Udo Hollauer: Land bezuschusst Sanierung der südlichen Innenstadt. Untersuchungen können beginnen.

Albstadt-Tailfingen - Die Stadt Albstadt erhält aus dem Förderprogramm "Stadtumbau West" des Bundes einen Zuschuss in Höhe von 900.000 Euro für die Sanierung von Tailfingens südlicher Innenstadt.

Die Nachricht, dass das Stuttgarter Wirtschaftsministerium den Zuschlag erteilt habe, kam aus dem Büro von Hans-Martin Haller, dem Landtagsabgeordneten, Alt-Oberbürgermeister und Interessenvertreter seines Heimatorts Tailfingen. Baubürgermeister Udo Hollauer bekannte, nachdem er sie erhalten habe, er fühle sich "wie nach einem Titelgewinn": Anderthalb Jahre Planungsarbeit steckten in dem Sanierungsprojekt und könnten jetzt endlich Früchte tragen. Dass Albstadt und Tailfingen einen Zuschlag erhalten hätten, sei umso bemerkenswerter, weil die Städtebauförderung erfahrungsgemäß vier- oder fünffach überzeichnet sei.

Der projektierte Gesamtumfang des Sanierungsprogramms beläuft sich auf 3,2 Millionen Euro; bezuschusst wird davon allerdings vorerst nur ein Volumen von 1,5 Millionen Euro – der Fördersatz beträgt 60 Prozent. Die Stadt will freilich, sobald dieser Betrag investiert ist, einen Aufstockungsantrag stellen – damit hat sie schon des öfteren Erfolg gehabt. "Für uns spricht, das wir das Geld immer verbrauchen und nicht darauf sitzen bleiben wie manche andere", sagt Hollauer.

Der Zuschussbescheid aus Stuttgart ist zugleich der Startschuss für die "Vorbereitenden Untersuchungen", mit denen jede Quartiersanierung beginnt – den erforderlichen Beschluss, einen Projektbetreuungsvertrag mit der Firma Wüstenrot Haus- und Städtebau abzuschließen, hat der Albstädter Gemeinderat vorsorglich schon im Februar gefasst, ohne erst auf den Bescheid aus Stuttgart zu warten. Das Angebot, im Tailfinger Süden Sanierungsprojekte zu fördern, richtet sich primär an Privatleute; im Zuge der vorbereitenden Untersuchungen wird Wüstenrot in den kommenden Monaten die Hauseigentümer und Gewerbetreibenden im Sanierungsgebiet in Einzelgesprächen befragen, ob in ihren Häusern Sanierungsbedarf besteht und sie sanieren und Fördermittel in Anspruch nehmen wollen. Erst, wenn darüber genaue Informationen vorliegen, kann das Sanierungsgebiet förmlich festgelegt werden.

"2014 wird ein gutes Jahr für Albstadt"

Seine vorläufigen Grenzen sehen so aus: Auf der Nordseite wird es durch die Ludwig-, die Lange Straße und die Kronenstraße begrenzt, östlich durch die Goethestraße und im Westen durch die Katharinenstraße. Im Süden endet es am südlichen Rand des Conta-Areals und des Thalia-Parkplatzes. Es misst derzeit 15,3 Hektar, aber das kann sich noch geringfügig ändern, je nach dem, was die Untersuchungen erbringen.

Übrigens sind von nun an auch konkrete Abbruch- und Baumaßnahmen im Sanierungsgebiet möglich – Geld ist schließlich da. Indes muss man nichts übers Knie brechen; das Programm läuft bis Ende 2021. Udo Hollauer sprach gestern von "einem großen Tag" für Albstadt und gab sich zuversichtlich das weitere solche Tage in Bälde folgen würden. "Wir haben noch andere Projekte in der Pipeline – 2014 wird ein gutes Jahr".