Edeltraud und Gustav Kuster. Für den 71-jährigen ist seine Ehefrau auch der ganz persönliche Lieblingsmensch. Warum, dafür fand er rührende Worte. Foto: Rapthel-Kieser

Für Gustav Kuster ist seine Frau Edeltraud der Hauptgewinn in seinem Leben. Das schrieb er unserer Redaktion. Sie ist jetzt die Gewinnerin der Aktion „Lieblingsmensch“ im Zollernalbkreis.

„Wir hatten gute Zeiten. Jetzt sind andere Zeiten. Schlecht sind sie nicht“, sagt die 62-jährige Edeltraud Kuster aus Burladingen-Starzeln mit unerschütterlicher Tapferkeit. Für ihren beidseitig beinamputierten Mann Gustav (71) ist sie auch noch nach 41 Jahren Ehe der Lieblingsmensch in seinem Leben – sein ganz persönlicher Hauptgewinn.

Heimlich, ohne seiner Frau etwas davon zu erzählen, hat er bei der Aktion „Lieblingsmensch“ des Schwarzwälder Boten seine Edeltraud vorgeschlagen. Als die Redaktion dann anrief, um einen Termin auszumachen, musste Gustav Kuster seiner Frau gestehen, um was es ging. Edeltraud Kuster war zu Tränen gerührt. Und hat 500 Euro gewonnen.

Im Gespräch schildern dann beide, wie sie sich kennengelernt haben. Im Wirtshaus Amsel in Killer, dass Gustav Kuster, gelernter Einzelhandelskaufmann und dann ausgebildeter Koch, einige Jahre betrieb. Edeltraud kam als Gast. Die Gaststätte gibt es längst nicht mehr, das Eheglück der beiden hat aber überdauert.

Auch bei der Arbeit immer gemeinsam

Beide waren Zeit ihres gemeinsamen Arbeitslebens immer im Gaststättenbereich tätig. In Ebingen und Reutlingen betrieben sie SB-Restaurants in großen Einkaufszentren. In Lustnau gar einige Jahre ein Hotel mit großem Saal.

Auch von der Welt haben sie viel gesehen. Skiurlaub war angesagt, und dann gab es Reisen nach Tunesien, Marokko, in die Normandie und die Bretagne. Selbst die USA und Peking hat das Ehepaar gemeinsam besucht.

Aber im Leben der beiden gab es auch Schicksalsschläge. Erst erkrankten die Eltern von Edeltraud Kuster, sie pflegte sie zusammen mit ihrer Schwester und mit Hilfe der Sozialstation bis zu deren Tod.

Danach bekam ihr Mann eine erschütternde Diagnose. Wegen Durchblutungsstörungen mussten ihm vor rund zwölf Jahren kurz nacheinander die Beine amputiert werden. Seitdem ist er auf den Rollstuhl angewiesen.

Der 71-jährige macht keinen Hehl daraus, wie sehr er anfangs mit seinem Schicksal haderte. Bei Aufenthalten zur Physiotherapie lernte er Menschen kennen, die es ähnlich hart getroffen hatte. „Da habe ich dann gemerkt, ich bin ja nicht allein. Das hat mir auch sehr geholfen,“ sagt Gustav Kuster.

„Was man aus Liebe halt so macht“

Dass Edeltraud Kuster ihren Mann seit zwölf Jahren durch alle Kurven und Schwierigkeiten des Lebens steuert – für sie scheint das nichts besonderes zu sein. „Ich mache ja nur, was man aus Liebe halt so macht“, sagt sie abwinkend.

Für ihren Mann bedeutet das die Welt. Mit rührenden Worten hat er in einem Schreiben an die Redaktion geschildert, wie dankbar er seiner Frau ist. „Seit 1982 hast Du mit mir alle Höhen und Tiefen überwunden“, attestiert der im Rollstuhl sitzende Kuster seiner Frau.

„Du warst physisch und mental immer für mich da“, führt er da aus und schildert, wie hart sie Zeit ihres Lebens gearbeitet hat. „Ich weiß, was ich nicht mehr kann und Du Dich um dies alles kümmern musst“. Und: „Da ist es an der Zeit, mich wenigstens zu bedanken. Liebe Edeltraud, danke, danke, danke für alles in unserem Leben und was noch kommen mag: Danke. Dein Dich immer liebender Gustav.“