Imposante Erscheinung: "Hage-Muh" aus Deißlingen. Foto: Thomas Riedlinger

Nahezu 5000 Hästräger geben sich vor bis zu 10.000 Zuschauern Stelldichein. Buntes Treiben.

Aldingen-Aixheim - Mit einem tollen Fasnets-Wochenende feierte die Narrenzunft Aixheim ihr Bestehen seit 90 Jahren und verband dies mit dem 50. Ringtreffen des Narrenfreundschaftsrings Schwarzwald-Baar-Heuberg.

Beim großen Umzug am Sonntagnachmittag platzte die kleine Ortschaft förmlich aus allen Nähten. Ob es nun ein besonders guter Draht von Zunftmeister Michael Bader und seinen Kollegen zu Petrus war, der mit Kaiserwetter für unglaubliche Mengen von Zuschauern sorgte, oder ob es die teilnehmenden Zünfte waren – ganz egal, das Ergebnis war einfach nur hervorragend.

Seit Monaten war das Ereignis geplant, und seit Wochen liefen die Vorbereitungen inklusive Aufstellen eines riesigen Zeltes mit 2500 Sitzplätzen plus einem zusätzlichen großen Barbereich.

Und so gaben sich nicht nur die Ringzünfte aus Nusplingen, Lauffen, Frittlingen, Deißlingen, Dotternhausen, Nendingen, Heinstetten, Seitingen-Oberflacht, Dietingen, Mariazell, Tuttlingen, Gunningen, Dürbheim, Denkinegn, Wurmlingen, Aldingen, Deilingen-Delkhofen, Schörzingen, Sulz, Spaichingen, Neufra oder Lauterbach ein Stelldichein, sondern es nahmen auch die Lindenmännle Aldingen, Weilen unter den Rinnen, Weigheim, Zepfenhan, Trossingen, Gosheim, Mahlstetten sowie Böttingen und Reichenbach daran teil und machten den Aixheimern "Hans-Wuost" ihre Aufwartung.

Freitagabend begann der dreitägige Marathon für Konditionswunder mit dem Brauchtumsabend der Ringzünfte, am Samstagabend durften die Gastzünfte ihr Brauchtum vorführen. Zudem war schon am Samstagnachmittag ein Kindertanz-Nachmittag angesagt, an dem besonders der Nachwuchs, der Narrensamen, auf seine Kosten kam.

Sonntagvormittag zelebrierte Pater Sabu im großen Festzelt eine sehr schöne Narrenmesse, die er mit einem besonderen Gleichnis abschloss: "Ich bin in der Kirche, und da zündet sich doch einer tatsächlich eine Zigarette an – mir wäre fast das Bierglas aus der Hand gefallen!" Damit hatte er die Lacher und den anschließenden Beifall der Anwesenden auf seiner Seite und lockerte die Stimmung auf.

Mit einem rund dreistündigen Umzug aller 34 Zünfte wurde den Zuschauern eine außerordentliche Vielfalt von unterschiedlichen Narren, Hexen, Tierfiguren und Sagengestalten geboten, die ihresgleichen suchte. Bei herrlichstem Kaiserwetter wurde die kleine Ortschaft von annähernd 5000 Hästrägern und Musikanten und mindestens 8000 bis 10.000 Zuschauern in Beschlag genommen, die ein tolles Narrentreffen zum Teil noch bis tief in die Nacht feierten.