Der Trinkwasserverbrauch ist in den letzten 20 Jahren zurückgegangen. Foto: Herzog

Betrieb zweier Kläranlagen erhöht die Kosten. Spätestens 2015 Neukalkulation der Gebühren.

Aichhalden - Die Bürger der Gemeinde Aichhalden zahlen für das Trinkwasser weniger als der Bundesdurchschnitt, müssen dafür aber beim Abwasser tiefer in die Tasche greifen.
Laut einer von Kämmerer Thomas Kienzle erstellten Statistik bezahlte im Jahr 2012 jeder Bundesbürger im Schnitt 86 Euro pro Jahr für das Trinkwasser. Die Einwohner von Aichhalden kamen da mit 77,21 Euro etwas günstiger weg.

Anders sieht es beim Abwasser aus. Während im Bundesdurchschnitt hierfür 125 Euro fällig waren, kostete die Abwasserbeseitigung in der Kommune 145,48 Euro je Person. Den Hauptgrund für den höheren Preis beim Abwasser sieht der Kämmerer in der Unterhaltung von zwei Kläranlagen innerhalb der Gemeinde. Wenn die Sanierung und Erweiterung der Kläranlage Rötenberg abgeschlossen sei, müssten die Abwassergebühren neu kalkuliert werden. Ab 2014 oder spätestens 2015 werde es dann zwangsläufig zu einer Erhöhung kommen. Dies habe er bereits in früheren Sitzungen angedeutet, erinnerte Kienzle.

Der Wasserverlust sei im vergangenen Jahr sprunghaft auf 14,58 Prozent gestiegen, nach dem die Jahre 2010 und 2011 mit 9,63 Prozent und 10,31 Prozent sehr gute Werte erbracht hatten. Kienzle führte den Anstieg auf gleich sieben Rohrbrüche zurück, davon zwei an der Pumpleitung im Bereich »Bühlen«. Auf Anfrage aus der Ratsmitte erklärte Bauhofleiter Wolfgang Haberstroh, dass durch das Entlüften und Durchspülen bei Rohrbrüchen viele Kubikmeter Wasser verloren gingen. Noch schlimmer sei jedoch Lochfraß, bei dem es lange dauern könne, bis er bemerkt und lokalisiert werde.

Bedingt durch den längere Zeit außer Betrieb gewesenen Tiefbrunnen beim Flugplatz sank die Fördermenge gegenüber dem Jahr 2011 um rund 2500 Kubikmeter auf 128.254 Kubikmeter. Auf der anderen Seite musste die Gemeinde mit 61.163 Kubikmeter mehr Wasser von der Wasserversorgung Kleine Kinzig (WKK) zukaufen als im Jahr davor (48.500 Kubikmeter). Da die Auslastung der WKK nur bei etwa 50 Prozent liegt, befürchtet Bürgermeister Ekhard Sekinger alsbald eine Preiserhöhung. Laut einem Schreiben des Statistischen Landesamtes verbrauchte im Jahr 2010 jeder Baden-Württemberger pro Tag 115 Liter Trinkwasser.