Mit einer Matisse tragen die Schüler zur feierlichen Verabschiedung bei. Fotos: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Ulrike Wiedmann scheidet nach 22 Jahren als Rektorin der Grundschule Rötenberg aus dem Beruf aus

Das ist mal was anderes: Mit einer Finissage ist Rektorin Ulrike Wiedmann nach 22-jährigem Wirken an der Grundschule Rötenberg in der Mehrzweckhalle gebührend verabschiedet worden.

Aichhalden-Rötenberg. Bereits die Einstimmung mit dem Lied "Du bist spitze, du bist genial" ließ erahnen, dass die Chemie zwischen der Schulleiterin und den Schülern stimmte.

Bürgermeister Michael Lehrer betonte, die Kunst als Ausdrucksform sei Wiedmann eine Herzensangelegenheit gewesen. Als Rektorin werde sie tiefe Spuren am und im Grundschulgebäude, bei den Schülern und Eltern hinterlassen. Es stellte eine Kunst dar, Kindern im Grundschulalter Bildung und Werte zu vermitteln. Hierfür brauche es Kreativität, Begabung und Durchhaltevermögen. All dies habe Wiedmann ausgezeichnet. Sie habe Autorenbesuche arrangiert, mit dem Lesefest die sprachliche Entwicklung gefördert und die Lust auf Bücher geweckt. Außerdem habe sie gesunde Ernährung und Bewegung durch verschiedene Projekte wie die Streuobstwiese, Schulgarten und Klasse 2000 vermittelt.

Bereits in ihrem ersten Jahr an der Grundschule Rötenberg habe die Einrichtung ihren bunten Namenszug am Kamin erhalten. Wenn man so eine Rektorin verabschieden müsse, die sich mit ihrer Schule völlig identifizierte, falle einem dies doppelt schwer. Sie hinterlasse ein bestelltes Feld. Ihre Nachfolgerin Beate Kreuzberger brauche keine Angst zu haben, ob sie in die Fußstapfen von Wiedmann passe. Sie werde eigene Wege gehen, so der Bürgermeister überzeugt.

Ines Bartz als Vertreterin des Schulamts Donaueschingen erinnerte sich, bei einem früheren Besuch eine lebendige Grundschule in idyllischer Lage erlebt zu haben. Die Kinder seien gern in diese Schule gegangen. Jetzt könne sich Wiedmann um die Enkelkinder kümmern und mit ihrem Mann mit dem Wohnmobil verreisen. Für die Zukunft wünsche sie ihr Forschungsgeist für die unentdeckten Dinge des Lebens.

Pfarrer Johannes Götschke zeigte sich dankbar für die Tradition, das neue Schuljahr mit einem Gottesdienst zu beginnen. Nach der Pflicht komme bekanntlich die Kür. Auch mit dem Eintritt in den Ruhestand gehöre man nicht zum alten Eisen. Aus Letzterem können durchaus schöne Kunstwerke gefertigt werden, so Götschke bei der Überreichung eines rostigen Geschenks.

Gunnar Heizmann von der Firma Trumpf bedankte sich bei Wiedmann für die Kooperation einer Bildungspartnerschaft mit dem Thema Technik, die 2010 beschlossen wurde.

Da Wiedmann der Schule als Schulgärtnerin erhalten bleibt, schenkten ihr der Elternbeirat wichtige Utensilien wie Sonnenschirm, Gummistiefel, Gießkanne und Schütze.

Wie Ulrike Wiedmann einräumte, seien es vor allem die wissbegierigen Kinder, die sie in insgesamt 40 Jahren unterrichten durfte, vermissen werde. Bis zum heutigen Tag habe es ihr großen Spaß bereitet, wenn die Schüler etwas begriffen hätten. Sie werde auch das Kollegium vermissen, mit dem sie viel erreicht habe. Sie hoffe, dass die Schule weiterhin ein Lernort für die Schüler bleibe. Ein enormer Kraftakt habe der Umzug der Schule nach Aichhalden erfordert, da hätten viele mit angepackt. Dass diese wunderbar ausgestattete und farblich schöne Schule nicht mehr die ihre sei, daran müsse sie sich erst noch gewöhnen, bedauerte Wiedmann.