Die Präsentation des Projekts "Hausbau" bei der Grund- und Werkrealschule in Aichhalden begeistert. Foto: Veranstalter Foto: Schwarzwälder Bote

Gesellschaft: CDU-Politiker bekommt bei seiner Sommertour in Rötenberg viel zu sehen

Aichhalden-Rötenberg. Der kleinere Teilort Rötenberg liegt meist eher im Schatten von Aichhalden, wenn diese seit über 45 Jahre bestehende Doppelgemeinde im Fokus des Betrachters ist. Doch diesmal, beim Besuch des Bundestagsabgeordneten Volker Kauder im Rahmen seiner Sommertour, stand Rötenberg im Zentrum des Interesses. Und das hatte seine guten Gründe.

"Wir sind ja ganz am Rande des Kreises", gab sich Bürgermeister Michael Lehrer bei der Begrüßung des CDU-Politikers und seiner Begleiter im Rathaus bescheiden.

Und, mit einem Blick auf manche Begegnung mit Volker Kauder während seiner Zeit als Kämmerer in Sulz, gab er auch gleich Entwarnung: "Wir erheben diesmal gar keine Ansprüche. Das meiste haben wir erledigt, was jetzt noch anliegt, betrifft das Land." Was er dem Unionspolitiker dann beim Rundgang präsentierte, war mit das Feinste, was es derzeit so gibt.

Eine im Jahr 2005 begonnene und im vergangenen Jahr weitgehend abgeschlossene Sanierung der Rötenberger Ortsmitte, die "Identität stiftet und Begegnungskultur herstellt". Dies wurde durch Fördermittel von Bund und Land ermöglicht, aber erst durch das Mittun der Menschen so realisiert.

Viel Arbeit

Von all dem konnte sich Kauder beim Rundgang durch den Ort überzeugen. So beim Stopp beim Kindergarten. Nicht ohne Eindruck verlief auch der Besuch beim Frische-Markt, wo Markus Presshoff als Betreiber voller Freude das neu gestaltete Eiscafé und das Ladengeschäft präsentierte.

Dass ganz viel Arbeit hinter all dem steckt, merkte der CDU-Politiker anerkennend an, heißt es in einer Mitteilung.

Verblüffung und Erstaunen griffen noch einmal um sich, als Dieter Meng in der nahe gelegenen Kirche in dem zu 90 Prozent evangelischen Rötenberg bei den Erläuterungen zu dem Gotteshaus bemerkte, dass Sonntag für Sonntag mehr als 120 Frauen und Männer und noch dazu etliche Kinder den Gottesdienst besuchen. Das so schön und einladend hergerichtete Milchhäusle lud anschließend zu einem stärkenden Imbiss ein.

Und dann gab es doch noch einen Abstecher in den Hauptort, nach Aichhalden. Was Kauder und seine Begleiter dort zu sehen bekamen und erlebten, entlockte bei allen Beteiligten höchstes Lob und große Anerkennung. Das neben der Schule in dem Projekt "Schaffa schaffa Häusle bauen" entstandene Haus, und wie die beiden Bauleiterinnen Jana Schall und Laura Pfau alle Bauphasen gekonnt präsentierten, zeugte von hohem Niveau.

Nebenbei bemerkt: Wieder einmal durfte Kauder (wie mehrmals an diesem Tag) feststellen, dass die Kompetenz auch hier überwiegend in weiblicher Hand lag.

Damoklesschwert

Die bevorstehende Auszeichnung für das Haus mit dem Würth-Bildungspreis könnte als Zwischenstation für diese Leistung – das Projekt soll in zwei Jahren fertiggestellt werden – ein Höhepunkt sein.

Würde da nicht die drohende Schließung der Schule angesichts der erneut verfehlten Mindestanzahl an Schülern wie ein Damoklesschwert über allem hängen, wie Bürgermeister Michael Lehrer und Schulleiter Josef Rack bemerkten. Vorstellen mag sich das allerdings niemand – und abfinden möchte sich damit schon gar niemand.

Schließlich machte Kauder Mut: "Ich bin fest davon überzeugt, dass eine akute Gefährdung der Schule ausgeschlossen werden kann."

Auf längere Frist hingegen werde es jedoch darum gehen, die erforderliche Mindestzahl an Schülern wieder zu erreichen.