Fasnet: Narrenzunft beklagt sinkende Zuschauerzahlen

Aichhalden. Die Narrenzunft Aichhalden hat eine kurze, aber schöne Fasnet 2018 erlebt. Damit dies auch künftig so bleibt, muss sie ihre Hausaufgaben erledigen. Zunftpräsident Klaus Hörl hatte in der Hauptversammlung im Gasthaus Adler viel Positives zu berichten. Allerdings stand hin und wieder ein kritisches "Aber" am Schluss.

Beim Zunftball habe die Narrenzunft alles aufgeboten, um den Besuchern ein unterhaltsames Programm zu bieten. Gegenüber dem Vorjahr sei die Zuschauerzahl um rund 100 gesunken. "„Wo waren die?", blickte Hörl fragend in die Runde. Ein ähnliches Bild zeichnete der Zunftmeister beim Hexenball in der Festplatzanlage, den er sich gerne mal wieder in der Josef-Merz-Halle wünscht. Den Umsatzrückgang konnte Gildemeister Tobias Haas erklären. Zwei eingeladene Vereine seien nicht erschienen und durch die kurze Fasnet habe es mehrere Konkurrenzveranstaltungen gegeben.

Auch beim "tollen Umzug" am Fasnetsmontag zählte der Zunftchef trotz bestem Wetter weniger Gäste an der Straße als sonst. Dies nicht, weil die Mitglieder immer älter würden, sondern weil die Mittelschicht fehle. Die Narrenzunft Hardt habe älteren, nicht mehr ganz so sportlichen Hästrägern eine Möglichkeit geboten, am Umzug teilzunehmen. "Von alleine wären die nie mitgelaufen", sieht Hörl die Narrenzunft Aichhalden in der Pflicht, auch ein solches Angebot zu unterbreiten. Des Weiteren brauche es mehr Besenwirtschaften und Hütten, damit die Umzugsteilnehmer einkehren könnten, weil in der Halle zu wenig Platz sei. Andernorts würden die Gast gebenden Zünfte sogar die Gebühr für die Schankgenehmigung übernehmen.

Das Narrentreiben in der Josef-Merz-Halle nach dem Umzug, erstmals mit "Open End" und ohne Lumpenball, werde so beibehalten, zog der Narrenchef ein positives Fazit der Änderung.

Projekt Narrenbrunnen soll weiter voran getrieben werden

Sorge bereite der Vereinsführung sowohl die Anzahl der Mitglieder als auch die in den Ausschüssen. Gegenüber dem Vorjahr habe es einen Rückgang um 19 Mitglieder auf 789 gegeben. Davon zahlten 572 Mitglieder Beitrag. Im Vergleich zum Jahr 2013 bedeute dies ein Verlust von rund 100 zahlenden Mitgliedern, rechnete Kassierer Edgar Wilhelm vor.

Durchweg positive Berichte gab es von den Untergruppen, bei denen erneut die Jugendhexensportgruppe hervorstach. Die hatte laut Leiter Nico Kremzow bei zehn Auftritten, einer davon bei der Sportlerehrung der Gemeinde in der Josef-Merz-Halle, jedes Mal die Besucher begeistert. In bester Erinnerung bleibe der Auftritt in Rötenberg, schilderte Kremzow.

Für die Fasnet 2019 wünscht sich Kremzow erstmals einen Auftritt beim eigenen Hexenball der Zunft am 9. Februar aus Anlass des 60-jährigen Bestehens der Hexengilde.

Aber auch der Fanfarenzug unter der Regie von Tambour Sascha Uhlmann hat im kommenden Jahr einen Grund zu feiern. Das 50-jährige Bestehen soll am 29. Juni in der Festplatzanlage mit sieben Gastkapellen über die Bühne gehen.

Obwohl derzeit etwas Ebbe in der Vereinskasse herrscht (wir berichteten), befürworteten die Versammelten einstimmig, dass die Obernarren Bernhard Broghammer und Bernhard Blaffert das Projekt Narrenbrunnen weiter vorantreiben. Nach Auskunft von Broghammer sei hierfür schon Geld gesammelt und auch der Standort vor dem Rathaus mit Bürgermeister Michael Lehrer abgeklärt worden.

Des Weiteren teilte Broghammer mit, die Leitung der Obernarren inzwischen an Blaffert übergeben zu haben. An seinem bisherigen Engagement für die Zunft werde sich dadurch nichts ändern, versicherte der Ehrenpräsident.