"Die Kraniche des Fuji" heißt dieses Kunstwerk von Brigitte Moser. Fotos: Hartmann Foto: Schwarzwälder Bote

Kunst: Ikebana-Gruppe eröffnet Ausstellung in Ortsverwaltung

Einen Einblick in die japanische Blumensteck-Kunst gibt es in der Ausstellung der Ikebana-Gruppe Aichhalden-Rötenberg unter dem Motto "Schwarzwald trifft Japan". Diese ist in der Ortsverwaltung Rötenberg eröffnet worden.

Aichhalden-Rötenberg. Unter der Leitung von Ikebana-Meisterin Brigitte Moser zeigten elf Künstler ihre Interpretation des Mottos und kombinierten japanische Blumensteck-Kunst mit Elementen aus dem Schwarzwald.

Ikebana, in Japan Teil des kulturellen Selbstverständnisses, ist die von strengen Traditionen geprägte Blumensteck-Kunst, welche in Japan bereits Mitte des 15. Jahrhunderts entstanden ist.

Die eingehende Beschäftigung mit Pflanzen und der Natur kann zur inneren Ruhe, Entspannung und zur Besinnung auf das Wesentliche führen. Ikebana-Kunstwerke sind wohldurchdacht und minimalistisch – oder, wie Meisterin Brigitte Moser sagte: "Perfektion ist, wenn man nichts mehr weglassen kann".

Japanische Meister durchschreiten den Ka-Do (Blumenweg) – den Weg zur Vervollkommnung des Menschen durch Blumenkunst – seit Jahrhunderten. Seit den 1950er-Jahren hat sich Ikebana zunehmend in der ganzen Welt verbreitet. Es entstanden zahlreiche Schulen, welche sich in ihrem Stil durchaus unterscheiden und welche ihre eigenen Meister und Lehrer ausbilden.

Teezeremonie nimmt die Besucher ebenfalls mit nach Fernost

Die Stuttgarter Ikebana-Schule, zu der Moser gehört, bereits in den 1970er-Jahren gegründet, hat sich von den strengen Traditionen etwas gelöst und zeichnet sich durch größere gestalterische Freiheiten aus. Ihr ist es zu verdanken, dass auch in Aichhalden und Rötenberg oder Schramberg seit mehr 40 Jahren die japanische Blumensteck-Kunst unterrichtet und verbreitet wird.

Nach einem kurzen Überblick über Ikebana von Elmar Schmucker erhielten zwei Teilnehmerinnen den sogenannten ersten Brief – die Bescheinigung darüber, dass sie die Ikebana-Grundformen beherrschen. Im Anschluss wurden die Besucher von Mika Miki mit einer japanischen Teezeremonie nach Fernost entführt, ehe die zahlreich erschienenen Besucher Gelegenheit zum Betrachten der Kunstwerke und zum Austausch mit den Künstlern hatten.

Weitere Informationen: Die Ausstellung ist noch bis Freitag, 22. Juni, zu sehen. Öffnungszeiten sind von täglich von 8.30 bis 12 Uhr und Donnerstag zusätzlich von 14 bis 17 Uhr. Für Interessierte finden morgen, Donnerstag, nachmittags während der Öffnungszeiten Führungen statt.