Kommunales: Besserer Abschluss als gedacht / Wirtschaftliche Lage wirkt sich auch auf Gemeinde positiv aus

Die Gemeinde hat das Haushaltsjahr 2017 deutlich besser abgeschlossen als geplant. Es können immerhin 837 000 Euro in die Rücklage gestellt werden. Im Planansatz stand eine Null.

Aichhalden. Die in der jüngsten Ratssitzung von Kämmerer Thomas Kienzle vorgelegte Jahresrechnung 2017 für den Kernhaushalt verfolgten die Räte erstmals am Tablet mit. Damit, so Bürgermeister Michael Lehrer, könnten ab sofort auch die Einwohner die Beratungsunterlagen online auf der Homepage der Gemeinde einsehen, das führe zu mehr Transparenz. Ein weiterer Vorteil sei, dass nun nicht mehr seitenweise Unterlagen von Bebauungs- und Flächennutzungsplänen ausgedruckt werden müssten und etwaige Fehler schneller korrigiert werden könnten.

Der Haushaltsplan müsse aufgestellt werden, viel wichtiger sei jedoch der Rechnungsabschluss, sagte Lehrer. Nach Auskunft des Kämmerers hat sich die gute wirtschaftliche Situation in Bund und Land auch auf die Kommune positiv ausgewirkt. Bei der Gewerbesteuer wüchsen die Einnahmen jedoch nicht wie bei Nachbarkommunen in den Himmel. Trotz knapp 30 000 Euro weniger als kalkuliert könne von einer Punktlandung gesprochen werden, zumal ein Ansatz von 4,1 Millionen Euro ein äußerst hohes Niveau darstelle.

Der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer sei um 187 000 Euro auf insgesamt 2,26 Millionen Euro und die Investitionspauschale um 35 000 Euro auf 318 000 Euro gestiegen. Außerdem habe die Gemeinde noch Schlüsselzuweisungen in Höhe von rund 22 000 Euro erhalten.

Auf der anderen Seite seien die Ausgaben im Verwaltungshaushalt um 194 000 Euro niedriger ausgefallen. Dadurch steige die Zuführungsrate an den Vermögenshaushalt auf 960 000 Euro. Geplant seien 470 000 Euro gewesen, informierte Kienzle.

Die ungebrochene Nachfrage bei Bauplätzen habe dem Vermögenshaushalt Mehreinnahmen von 371 000 Euro beschert. Aufgrund dieser Verbesserung, der höheren Zuführung sowie weiteren Mehreinnahmen hätten 837 000 Euro ins Gemeindesparkässle (Rücklagen) gebucht werden können.

Reste von 150 000 Euro nach 2018 übertragen

Zum Ende des Jahres 2017 betrügen die Rücklagen 1,77 Millionen Euro, die der Gemeinde die Finanzierung des Hallenneubaus in Aichhalden erleichtere. Für Letztere werde es trotzdem neue Kredite brauchen, räumte der Kämmerer ein. Da die Maßnahmen Boulderwand, Geh- und Radweg Hinteraichhalden sowie Grunderwerb noch nicht abgeschlossen sind und der SV Rötenberg seinen Zuschuss für das Kleinspielfeld noch nicht abgerufen hat, wurden Haushaltsreste in Höhe von knapp 150 000 Euro gebildet und ins Haushaltsjahr 2018 übertragen.

Zu den abgeschlossenen Vorhaben gehörte unter anderem die städtebauliche Sanierungsmaßnahme "Ortsmitte Rötenberg". Hierfür wurden in den Jahren 2006 bis 2017 insgesamt 7,64 Millionen Euro aufgewendet. Vom Land erhielt die Gemeinde eine Förderung von 1,83 Millionen Euro. Private Grundstücks- und Hausbesitzer investierten weitere zwei Millionen Euro.

Das Schlachthaus erreichte einen Kostendeckungsgrad von 77,1 Prozent und die Friedhöfe "erwirtschafteten" einen Überschuss von 8650 Euro. Dies bedeutete einen Kostendeckungsgrad von 106,6 Prozent. Im Jahr davor lag dieser bei lediglich 64,5 Prozent.

Der Kameralhaushalt ist nach wie vor schuldenfrei. Die Eigenbetriebe Abwasserbeseitigung sowie Versorgung und Bad, deren Jahresabschlüsse im Herbst vorgelegt werden sollen, haben Fremdschulden von zusammen 3,8 Millionen Euro, oder 927 Euro je Einwohner.

Die Jahresrechnung 2017 genehmigte der Gemeinderat einstimmig.