Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins Rötenberg überzeugen sich von der Qualität der Aroniabeere. Fotos: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Vereine: Aroniabeere beim Obst- und Gartenbauverein Rötenberg im Mittelpunkt / Kostprobe zum Abschluss

Bestens eingestimmt auf die Hauptversammlung des Obst- und Gartenbauvereins Rötenberg im "Pflug" wurden die Mitglieder von Verena Heinzmann, die viel Wissenswertes über die Aroniabeere vermittelte.

Aichhalden-Rötenberg. Wie die Imkerin verriet, habe sie auf einer 0,6 Hektar großen Wiese neben ihrem Haus im Gewann "Hutneck" zwischen Sulgen und Hardt circa 1250 Sträucher gepflanzt.

Frucht sieht der Heidelbeere ähnlich

Sie seien robust, anspruchslos, bräuchten kaum Pflege und müssten auch nicht gedüngt werden. Im Frühjahr punkte die Aronia mit bunter Blüte. Bevor sie im Herbst ihre Blätter abwerfe, zeige sie ihr rotgefärbtes Kleid. Die Früchte sähen der Heidelbeere täuschend ähnlich, seien aber eigentlich keine Beeren sondern kleine Äpfel (Kernobstgewächse). Sie hätten viele wertvolle Inhaltsstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und Flavonoide und könnten zu Saft, Gelee und Eis verarbeitet werden. Aber auch roh und getrocknet seien sie genießbar.

Allerdings seien auch die Vögel hinter den Früchten her und das Wild hinter den Zweigen, weshalb die Pflanzen davor zu schützen seien, schilderte die Referentin.

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Aronia, auch Powerbeere genannt, sei im Norden der USA und Kanada. Temperaturen von unter minus 35 Grad machten ihr nichts aus. Etwa gegen 1835 sei die Beere dann nach Europa gekommen. Als erstes habe man in Russland die vielen Inhaltsstoffe erkannt.

Anbaufläche steigt seit 2014 deutlich

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs sei die Aronia in die Sortenliste der anbauwürdigen Pflanzen aufgenommen worden. Heute sei sie in Polen stark vertreten, habe von ihrer ursprünglichen Art kaum etwas verloren und gelte immer noch als Wildfrucht.

In Deutschland steige die Anbaufläche und Ernte seit 2014 deutlich, in Baden-Württemberg würden mittlerweile 19 Betriebe die Pflanze anbauen.

Der steigende Anbau werde auch dadurch beeinflusst, weil die Aroniabeere als gute Nahrungsquelle für Bienen und Insekten diene. Der große Vorteil sei, dass die Früchte alle gleichzeitig reif seien und eine Ernte von Hand erleichtere, verriet die Rednerin.

Anschließend durften sich die OGV-Mitglieder bei kulinarischen Kostproben von der Qualität der Aroniabeere überzeugen lassen.