Freizeit: Musikverein blickt auf ereignisreiches Jahr / Jugendarbeit trägt Früchte / Beitrag wird erhöht
Der Musikverein Aichhalden hat 2018 ein Jahr mit mehreren Höhepunkten erlebt. Als größte Herausforderung erwies sich die Suche nach einem neuen Dirigenten.
Aichhalden. Wie Vorsitzender Bernd Wilhelm bei der Hauptversammlung im Café Rumez einräumte, sei für die Nachfolge des scheidenden Kapellmeisters Volker Braun ein immenser Aufwand betrieben worden. Er habe mehr als 25 Gespräche mit potenziellen Kandidaten geführt, wovon es mehrere abgelehnt hätten, in die Fußstapfen von Braun zu treten. Erschwert worden sei die Suche dadurch, weil zur gleichen Zeit noch sechs weitere Musikvereine aus dem Umkreis um einen Dirigenten buhlten. Jan Willems habe den Vorstand davon überzeugt, dass er die Arbeit mit dem gleichen Elan angehe wie Braun. Er hoffe, dass der Musikverein Aichhalden mit ihm genauso erfolgreich bleibe wie bisher. Braun sei beim Weihnachtskonzert ein würdiger Abschied bereitet worden. "Wenn Tränen fließen, ist das ehrlich", urteilte der Vorsitzende.
Als Höhepunkte bezeichnete Wilhelm das Fest im kleinen Rahmen zum 120-jährigen Bestehen und das Kindermusical mit Detektiv Allegro (Gerhard Ruoff), mit dem ein ganz anderes Publikum angesprochen worden sei als bei einem Konzert. Das Hauptaugenmerk habe auf der Jugendarbeit gelegen. Vor drei Jahren habe der Verein praktisch bei null angefangen und jetzt seien wieder 30 Musizierende in der Jugendabteilung. Die Kooperation mit der Grund- und Werkrealschule funktioniere bestens. Aus dieser seien im vergangenen Jahr sechs Schüler dem Verein beigetreten. Es seien mühevolle und kleine Schritte, und doch komme man voran. Steigende Schülerzahlen werte er als gutes Omen für die künftige Jugendarbeit durch die Kooperation, die auch ein Gewinn für die Schule darstelle, bekräftigte der Vorsitzende, der sich bei Bürgermeister Michael Lehrer für die finanzielle Unterstützung bedankte.
Für das neue Vereinsjahr wünsche er sich, dass Orchester und Dirigent zusammenwüchsen. Gute Musik machen, die auch noch Spaß bereite, müsse die wichtigste Aufgabe bleiben. Bewiesen werden soll dies beim Doppelkonzert in Neufra im April und bei "One Night on Broadway" mit dem Musikverein Sulzbach und der Stadtkapelle Wiesloch am 18. Mai in der Josef-Merz-Halle. Außerdem haben die Musiker ihr Mitwirken beim Dorfbesen des Musikvereins Locherhof zugesagt.
Dirigent Jan Willems versicherte, gut aufgenommen worden zu sein und sich wohlzufühlen. Er habe eine Truppe vorgefunden, die willens sei, mit ihm den künftigen Weg zu gehen. Mit seinem unterhaltsamen Rückblick entlockte Schriftführer Jürgen Roming den Versammelten des Öfteren ein Schmunzeln.
Ei n paar Sorgenfalten verursachte dagegen der Kassenbericht von Heike Hug, der ein deutliches Minus auswies. Wie die Kassiererin betonte, müsse die Einnahmenseite überdacht werden, insbesondere das Dorffest. Der Aufwand stehe zum Ergebnis in einem schlechten Verhältnis, tadelte Hug. Da die letzte Anpassung der Mitgliedsbeiträge im Jahre 2004 erfolgte, stellte der Vorstand den Antrag, diese um sieben Euro auf 22 Euro anzuheben. Begründet wurde die Erhöhung auch damit, dass Mitglieder beim Weihnachtskonzert keinen Eintritt zahlten und der Jahresbeitrag sich somit auf 14 Euro relativiere. Nach kurzer Diskussion erfolgte dies einstimmig.
Bei den Wahlen stellte sich Vorsitzender Bernd Wilhelm nur noch für ein Jahr zur Verfügung. In Darius Engelhardt erhielt er einen neuen Stellvertreter, der Nicolas Kimmich ablöste. Neu ins Gremium der Beisitzer rückte Katharina Brüstle und statt Michael Kreuzberger geben künftig Nicole Kunz und Delphine Ehmann die Noten aus.
In ihrer Funktion beim Musikverein bestätigt wurden Geschäftsführer Georg Eschle, zweiter Kassierer Jürgen Rahner, Inventarverwalter Bernd Kimmich, Jugendleiter Philipp Rogg, Ausbildungskoordinator Darius Engelhardt sowie die beiden Kassenprüfer Dieter Nübel und Bernd Hübner.