Das SWR filmt das Aufeinandertreffen der Bulldogfreunde. Als Schiri fungiert Sven Tietzer auf seinem Porsche-Dieseltraktors "Brunhilde"­ (Mitte). Foto: Herzog

SWR-Fernsehen ist hautnah mit dabei. Sender schlägt Spiel mit Traktor statt Pferden vor.

Aichhalden/Schramberg-Sulgen - Polo auf dem Traktor statt hoch zu Ross: Dass das geht, haben die Bulldogfreunde Sulgen und Umgebung kürzlich gezeigt. Das SWR-Fernsehen hat sie dabei gefilmt.

Die Bulldogfreunde haben mit ihren herausgeputzten Oldtimern schon viele Menschen begeistert. Dass sie nun auch vom SWR-Fernsehen entdeckt, gefilmt und interviewt wurden, macht sie ein wenig stolz.

Es ist ganz schön was los am Samstagmittag auf der Wiese neben dem Schafstall im Bereich der "Silberburg" zwischen Aichhalden und Rötenberg. Die Landesfahnen von Baden, Württemberg, Deutschland und einer Traktorherstellerfirma wehen und grenzen als Eckpfosten ein 60 Meter mal 25 Meter großes Spielfeld ein. Die beiden Tore sind vier Meter breit. Auf vier Oldtimer-Traktoren versuchen ebenso viele Spieler mit einem Holzschläger den Ball ins gegnerische Tor zu bugsieren.

Kamerateam des SWR-Fernsehen mittendrin

Mittendrin und hautnah das Geschehen verfolgend ein Kamerateam des SWR-Fernsehen, das dank der Übersicht der routinierten Traktorpiloten nicht über den Haufen gefahren wird. Hin und wieder unterbricht Schiri Sven Tietzer - bekannt aus der Sendereihe "Das Beste am Norden" des NDR als Fahrer des roten Porsche-Dieseltraktors "Brunhilde" - die Partie mit seiner Megafon-Sirene, da wiederholt ein Schläger zu Bruch geht und ausgewechselt werden muss. Als Norddeutscher mit kühlem Kopf soll er die heißblütigen Süddeutschen im Zaune halten.

Beim Interview mit dem Teams von Baden und Württemberg vor Spielbeginn will er eine gewisse Rivalität erkennen, wird aber von Bulldogfreunde-Chef Alfred Fleig aufgeklärt: "Die Begegnung wird sicherlich nicht so emotionsgeladen sein wie wenn der SC Freiburg gegen den VfB Stuttgart spielt."

Nach einer torreichen Begegnung von zweimal 15 Minuten gewinnen die Badener das historisch erste "Traktor-Polo-Länderspiel" gegen Württemberg mit 6:5. Das Ergebnis hatte allerdings nur sekundäre Bedeutung, im Vordergrund standen Spaß und Gaudi.

Die Dreharbeiten mussten coronabedingt geheim gehalten werden. Dennoch hatten ein paar Zaungäste Wind von der Aktion bekommen, darunter Bürgermeister Michael Lehrer, und verfolgten das Geschehen mit Spannung. Wie immer stand anlehnend an einen Songtext von Schlagersängerin Mary Roos am Anfang einer guten Geschichte eine Schnapsidee. Diese hatte Sabrina Armbruster, die wie ihre Eltern Silvia und Hans-Dieter Mitglied bei den Bulldogfreunden ist, die den Kontakt zum SWR herstellte.

Sender schlägt Polo-Spiel mit Traktor vor

Es folgten mehrere Telefonate zwischen Frank Bäbenroth vom SWR und Alfred Fleig, in denen der Sender seine Vorstellungen preisgab. Ähnlich wie bei der NDR-Fernsehserie "Treckerfahrer dürfen das" soll auch im SWR eine Serie mit lustigen Geschichten von Traktorfahrern gedreht werden. Vom Sender wurde ein Polo-Spiel mit Traktor (statt wie in Großbritannien üblich zu Pferd) vorgeschlagen.

Ab da - das war vor rund fünf Wochen - hatten Fleig und seine Crew sprichwörtlich alle Hände voll zu tun. Es wurde eine außerplanmäßige Ausschusssitzung anberaumt, in der Folge ein Dutzend Holzschläger gezimmert, Fahnen von Baden, Württemberg und Deutschland organisiert und Spielregeln und Spielablauf ausgetüftelt. Auch eine Wiese für Training und Wettkampf wurde gefunden, die Landwirt Rolf Dieterle zur Verfügung stellte. Trotz düsteren Wettervorhersagen hatten die Bulldogfreunde Glück. Während des Spiels und der sofort anschließenden Siegerehrung blieb es trocken.

Voraussichtlich wird der Kurzfilm über die Bulldogfreunde Sulgen und Umgebung innerhalb einer 45-minütigen, mehrteiligen Sendereihe Mitte kommenden Jahres über den Bildschirm flimmern. Einen genauen Sendetermin will der Verein noch rechtzeitig bekannt geben.