Die Ferienbetreuung wird gut nachgefragt. Nun gibt es einige Änderungen. Foto: Gemeinde Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Mehrere Änderungen im Angebot / Defizit steigt im laufenden Jahr auf 100 000 Euro an

Die Schulkind- und Ferienbetreuung lässt sich die Gemeinde einiges kosten. Bürgermeister Michael Lehrer sieht das Geld gut investiert, lässt doch das Angebot Eltern Familie und Beruf gut vereinbaren. Eine Gebührenanpassung war jetzt erforderlich.

Aichhalden. In der Sitzung des Gemeinderats stellten Beate Maurer, Cornelia Weihgold und Christian Drotleff vom Team der Schulkind- und Ferienbetreuung Aichhalden sowie Tagesmutter Claudia Vialkowitsch von der Schulkindbetreuung in Rötenberg ihre Arbeit vor.

Wie Teamleiter Drotleff erläuterte, finde die Betreuung der Verlässlichen Grundschule montags bis freitags nicht während der Unterrichtszeit statt. Die Ganztagesbetreuung erfolge montags bis donnerstags von 14 bis 17 Uhr. Derzeit würden 32 Kinder betreut. In den Ferien werde mit den Kindern gespielt, gebastelt, gewandert und gegrillt sowie Firmen und Freizeiteinrichtungen besucht. Es sei eine steigende Zahl von Rötenberger Kindern festzustellen.

17 Kinder nutzen im Schnitt das Angebot seit den Herbstferien

Seit den Herbstferien nutzten im Schnitt 17 Kinder das Angebot je Ferientag. Auf Anfrage von Gerlinde Herzog nannte Drotleff die Kapazitätsobergrenze bei gleichzeitig anwesenden 20 Kindern.

Vialkowitsch berichtete von der Spielscheune in Rötenberg, in der sie seit Sommer 2018 von Montag bis Freitag bis zu vier Kinder betreut. Wenn die Hausaufgaben erledigt seien, verbringe sie viel Zeit mit dem Nachwuchs beim Basteln. Im Winter werde Schlitten gefahren und Weihnachtslieder gesungen. Nach 14 Uhr betreue sie die Kinder bei Bedarf als selbstständige Tagesmutter.

So ein Konzept habe viel Überzeugungsarbeit bei den Behörden verlangt, räumte der Bürgermeister ein. Es passe jedoch gut zu Rötenberg und verschaffe der Gemeinde Planungssicherheit. Da er sich sicher sei, dass ein vorhandenes Angebot in Aichhalden alsbald auch in Rötenberg nachgefragt werde, komme die Kommune um einen Gruppenraum-Anbau in Rötenberg nicht herum, blickte Lehrer voraus.

Die Ratsmitglieder bescheinigten dem Quartett hervorragende Arbeit. Wenn die Gemeinde für Kinder und Familien attraktiv bleiben wolle, müsse sie solche Angebote vorhalten. Wichtig sei, dies nach außen zu kommunizieren, betonten die Räte.

Nach Auskunft von Hauptamtsleiterin Fabienne Legler sei durch einzelne Änderungen der Betreuungsangebote eine Anpassung der Benutzungs- und Entgeltordnung für die Verlässliche Grundschule, flexible Nachmittagsbetreuung und Ferienbetreuung für Grundschüler erforderlich. Seit 2018 werde eine Betreuung in den Sommerferien nur noch von 7 bis 14 Uhr angeboten (zuvor bis 17 Uhr). Dies habe sich bewährt und werde von den Eltern akzeptiert.

In den Herbstferien 2018 habe es eine Ferienbetreuung in Aichhalden und Rötenberg gegeben. Allerdings habe dies mehr Personal erfordert. Um den höheren Aufwand für zwei Standorte zu senken, sei die Ferien- von der Schulkindbetreuung in Aichhalden abgekoppelt worden, erklärte die Hauptamtsleiterin.

Die Verwaltung schlage eine Erhöhung des Elternbeitrags für die Ferienbetreuung von zehn Euro pro Tag (bisher fünf Euro) vor. Andererseits werde der Elternbeitrag für die Schulkindbetreuung nur noch für elf statt zwölf Monate erhoben. Das Defizit für die Schulkindbetreuung in Aichhalden habe 2016 bei 62 000 Euro, im Vorjahr bei 75 000 Euro und werde für 2019 auf rund 100 000 Euro steigen. Für Rötenberg seien für 2019 circa 15 200 Euro veranschlagt, rechnete Legler.

Die Elternbeiträge für die Verlässliche Grundschule bei einer Betreuungszeit bis 12.30 Uhr sollen künftig acht Euro pro Tag, bis 14 Uhr zehn Euro und bis 17 Uhr 20 Euro je Tag betragen. Das Angebot muss aber jeweils mindestens zwei Tagen pro Woche in Anspruch genommen werden. Das Mittagessen bleibt bei 3,50 Euro pro Tag.

Der Beschluss des Gemeinderats hierfür erfolgte einstimmig, die geänderten Tarife gelten ab 15. April.