Die Geschäftsführer Marc Siemer (links) und Tobias Hilgert auf einem der beiden Seitenbereiche der Halle, die in diesen Tagen noch komplett überdacht wird. Foto: Fritsche Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Einweihung März 2019 geplant / Neue Technik auch für andere Bereiche der Simon-Gruppe

Die Firmengruppe Simon beantwortet die starke Nachfragen nach ihren Produkten mit einer Hallenerweiterung und neuen Maschinen.

Aichhalden. Am 21. Juni hatte mit dem traditionellen Spatenstich der Bau der neuen Betek-Produktionshalle für Hartmetallwerkzeuge begonnen. Inzwischen kann man schon die Ausmaße des großen Bauwerks auf dem Käppelesacker mit seinen 5400 Quadratmetern Produktionsfläche und 1400 Quadratmetern Sozial- und Büroräumen erkennen. Die Wetterlage dervergangenen Monate hatte einen zügigen Baufortschritt begünstigt: Nach den bereits aufgebauten Seitenbereichen wird in diesen Tagen das Tragwerk des Mittelteils in Angriff genommen und schon in den nächsten Wochen das Dach errichtet. Generalstabsmäßig hatte das ausführende Bauunternehmen Goldbeck Süd GmbH die zügige Lieferung der Betonfertigteile organisiert, zum Teil auch aus dem Raum Schramberg. "Wenn der Bau weiter so planmäßig verläuft, kann das Gebäude Ende November geschlossen werden und danach der Innenausbau starten", erwartet Geschäftsführer Marc Siemer. Mit der offiziellen Einweihung rechnet er für den März 2019.

Nachhaltigkeit

Während die Maschinen auf dem Hallenboden aufgestellt werden sollen, wurde zum Heizen, Kühlen und Belüften ein ausgefeiltes Energiekonzept auf den seitlichen zweiten Hallenebenen entwickelt. Und auf dem Dach wird eine Fotovoltaikanlage mit einer Leistung von 500 Kilowatt installiert. Erfahrungswerte liegen von einer benachbarten Halle vor: Die dortige Anlage deckt den Strombedarf der Maschinen in der Halle, die allerdings leichter und nicht so produktionsintensiv sind, wie die künftige Maschinen für die neue, große Halle.

Für die Halle und die Gebäudeausstattung investiert Betek einen zweistelligen Millionenbetrag. Ein weiterer zweistelliger Millionenbetrag für moderne Lötanlagen werde in den kommenden Jahren folgen. "Dadurch wird das Betek-Werk bis 2025 seine Produktionskapazität entsprechend einem Umsatz von 250 Millionen Euro ausbauen können", erwartet Geschäftsführer Tobias Hilgert.

Bislang musste Betek für die Produktion der Hartmetallverschleißwerkzeuge Vorstufen- und Endprodukte zwischen verschiedenen Werkshallen hin und her transportieren. In Zukunft kann dies in der neuen Halle konzentriert und damit der Materialfluss optimiert werden. "Unser Ziel ist, die Automatisierung und Digitalisierung laufend so stark wie möglich zu steigern", erläutert Hilgert.

Weitere Investitionen

Nicht nur in die Produktion der Hartmetallwerkzeuge wird kräftig investiert. Der Bereich Karl Simon mit seiner Sintertechnik hat kürzlich für eine Million Euro eine 160-Tonnen-Presse erhalten, die aus Metallpulver hoch belastbare Automotive-Bauteile presst, die dann im Ofen gesintert (gebacken) werden. Und im sogenannten "Technikum" des Unternehmens wurde eine Spritzgussmaschine angeschafft, mit der sich sehr komplexe Teile fertigen lassen. "Die Kunden verlangen vermehrt Produkte, bei denen Metall und Kunststoff miteinander kombiniert werden", erläutert Hilgert.