Der Teamleiter geht der Menschenkette voraus. Im Abstand von zwei Metern suchen die Teilnehmer in einer Reihe langsamen Schrittes das Gelände nach Überresten von Wildschweinen ab. Foto: Annett Krause/ Landratsamt

Wie findet man Wildschweinkadaver ohne die Spürnase eines Hundes? Mit zwei Vertretern des Kompetenzteams des Landwirtschaftlichen Zentrums des Landes haben 28 Personen an einer praktischen Tierseuchenübung teilgenommen.

Hoch motiviert wurden mit den Vertretern aus Aulendorf Suche und Bergung von Wildschweinkadavern im Fall eines Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest (ASP) geübt, heißt es in einer Mitteilung des Landratsamts Freudenstadt.

Anfang des Monats hatte das Ministerium für ländlichen Raum und Landwirtschaft zu einer landesweiten Tierseuchenübung aufgerufen.

Der praktische Teil wurde kürzlich in Horb-Nordstetten auf verschiedenen landwirtschaftlichen Flächen durchgeführt. Übungsannahme war der Fund eines an afrikanischer Schweinepest infizierten und verendeten Wildschweins in Horb-Ahldorf. Es galt, nahe gelegene Flächen auf weitere fiktive Funde abzusuchen, heißt es weiter.

Teilnehmer kommen aus verschiedenen Ämtern

Am Vormittag wurden der Teilnehmergruppe, die sich aus Vertretern verschiedener Ämter des Landratsamtes und aus Jägern zusammensetzte, im Theorieteil die Grundlagen der Bekämpfung sowie die verschiedenen Herangehensweisen dargestellt. Am Nachmittag ging es nach einer kurzen Einweisung und einem Kleidungswechsel über einen Weizenacker und Ackerfutter-Flächen, um dort die zuvor ausgelegten Wildschwein-Überreste zu finden.

Die Gruppe hatte zunächst die Aufgabe, in einer Menschenkette die vorgegebenen Flächen abzusuchen und jeden Fund zu dokumentieren. Alle Personen stellten sich dafür in einer Reihe im Abstand von circa zwei Metern auf. Ein Teamleiter führte die Gruppe an und koordinierte Richtung und Geschwindigkeit sowie das Einhalten der Reihe. Dabei wurde allen Teilnehmern deutlich gemacht, wie konzentriert und genau die Suche ablaufen muss, damit keine kleineren Knochen übersehen werden.

GPS-Daten helfen bei der Suche nach Kadavern

Eine Fläche von sechs Hektar wurde in zwei Stunden abgesucht. Dabei fanden die Teilnehmer zahlreiche Kadaver. Bei der anschließenden Bergung wurden Kleingruppen mit entsprechendem Material ausgestattet und über die Lage eines Kadavers informiert. Mittels GPS-Daten wurden sie zum Kadaver geleitet. Am Fundort mussten Proben entnommen und die Überreste unter strengen hygienischen Vorgaben geborgen und abtransportiert werden.

Die Organisatoren der Übung dankten allen beteiligten Personen und dem ASP-Kompetenzteam für ihr Engagement. Es sei ein sehr lehrreicher und interessanter Tag gewesen, der allen bewiesen habe, dass eine Behörde bei einem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest auf viele engagierte Personen angewiesen sein wird, um das enorme Arbeitsaufkommen bewältigen zu können, lautete das Fazit.