Ärztemangel in Königsfeld wurde im Seniorenrat diskutiert. Foto: PaeGAG - stock.adobe.com

Der Mangel an Hausärzten beschäftigt auch die Bürger in Königsfeld. Die Thematik kam erst jüngst im Seniorenrat zur Sprache, eine schnelle Lösung scheint es dafür aber nicht zu geben. Und auch ein fehlender Fußgängerüberweg ist Thema.

Zuhörerin Siglinde Schwarzwälder fragte im Königsfelder Seniorenbeirat, der am Mittwochabend tagte, nach weiteren Ärzten für Königsfeld und zusätzlichen Zebrastreifen insbesondere in der Luisenstraße beim Haus „Daheim“ und in der Stellwaldstraße, damit sich Sehbehinderte und Blinde etwas weiter um den Ort herum bewegen können.

Massive Anstrengungen

Die Nachbesetzung mit Hausärzten sei ein drängendes Problem in ganz Baden-Württemberg, stellte Bürgermeister Fritz Link fest. Das Gesundheitsnetzwerk habe massive Anstrengungen unternommen, um neue Ärzte zur Ansiedlung zu bewegen. Es gebe den Weiterbildungsverbund mit niedergelassenen Ärzten. Hierüber hoffe man, junge Assistenzärzte insbesondere vom Schwarzwald-Baar-Klinikum anzuziehen. Das sei aber im Wettbewerb mit Metropolen sehr schwer, argumentierte Link.

70 Prozent sind weiblich

Viele Patienten suchten einen Hausarzt und das Problem sei in der Politik angekommen. Auf Landesebene seien 150 Stipendien ausgelobt worden mit der Maßgabe, eine gewisse Zeit als Landarzt zu arbeiten, so Link.

Von neuen Ärzten seien 70 Prozent weiblich, und für diese sei die Vereinbarkeit von Familie und Erwerbsarbeit ein wichtiges Thema, informierte Link weiter. Sie wollten deshalb oft nicht selbst eine Niederlassung gründen, sondern lieber als Angestellte arbeiten. Deshalb liege die Zukunft im Modell der Berufsausbildungsgemeinschaft, was man in Königsfeld schon 2013 umgesetzt habe. Die Vorstellung aber, eine Praxis gewinnbringend zu veräußern, sei vorbei. Man müsse froh sein, jemanden zu finden.

Massive Verkehrsbelastung

Einen Fußgängerüberweg beim Haus „Daheim“ habe man schon zwei Mal in die Verkehrsschau eingebracht, so Link. Beide Male sei sie abgelehnt worden. Eine Verkehrszählung im Frühjahr 2022 habe 6800 Fahrzeuge täglich ergeben, was eine massive Belastung, auch durch Schwerlastverkehr sei. Leider sehe die untere Verkehrsbehörde die vorhandenen Zebrastreifen trotzdem als ausreichend an. Zwar habe man schon eine sehr großzügige Ausstattung mit Fußgängerüberwegen, die Gemeinde sehe den Bedarf aber durchaus und werde an dem Thema dranbleiben, versprach Link.