Stefanie Siebert und ihr ihr Mann, Hans Siebert, verkaufen den Schwanen. Die letzte Ausstellung ist bis 27. August zu sehen. Foto: Kost

Das Privatmuseum Alraunen im Schwanen in Haigerloch wird verkauft. Wie und wo zukünftige Alraunen-Ausstellungen stattfinden könnten, ist den Besitzern des Museums noch nicht klar. Doch sie wollen auf jeden Fall weitermachen.

Nun ist es offiziell. Mit der „Heiter bis tödlich“-Ausstellung 2023 endet die Zeit des Haigerlocher Kunstmuseums im Schwanen. Ende August, nach dem zehnten Ausstellungsjahr in Haigerloch, werden Stefanie „Alraune“ Siebert und ihr Mann Hans Siebert den „Schwanen“ mit seinen zwei Nebengebäuden verkaufen und sich in ein neues, bisher noch unbekanntes Abenteuer stürzen, so einer Pressemitteilung der Künstlerin zu entnehmen.

2012 haben die Sieberts das Haus der Haigerlocher Baumeisters Christian Großbayer in der Haigerlocher Unterstadt erworben und es ein Jahr später mit der Ausstellung „Alraunes wundersame Metzgerei“ als Sonn- und Feiertagsmuseum eröffnet. Kurz danach haben sich die Sieberts vom Großbayerhaus wieder getrennt und das ehemalige Gasthaus Schwanen am Marktplatz erworben. Mehrere Ausstellungen haben sie an diesem wesentlich geräumigeren Schauplatz gezeigt. „Die Ausstellungen sind alle gut gelaufen“, heißt es in der Pressemitteilung. Bis auf jene, die in der Coronazeit stattgefunden haben.

Die meisten Besucher kommen von weit her, um die Ausstellungen in Haigerloch zu sehen

Eine wahre Herausforderung hätten die Hausmeisterarbeiten dargestellt, die in den drei zusammengehörigen Gebäuden angefallen sind, so Siebert. Dazu komme, dass das Alraune Privatmuseum auch aus vielen Zimmern und Suiten mit Bädern, Duschen und WCs besteht, die gewartet werden müssten, weil sie nicht benutzt werden. Auch das Museum selbst müsse gereinigt und geheizt werden.

Auffällig sei laut Siebert, dass über 90 Prozent der Besucher von weit herkommen. Sie würden hier eine Infrastruktur mit Cafés und Restaurants erwarten und seien nach einem Rundgang durch den schönen Ort verwundert über leerstehende Geschäfte und geschlossene Cafés, die in den Jahren davor noch offen waren: Schloss, Schlosscafé, Leda, Metzgerei, Wochenmarkt oder Rosengarten. „Und wir sollen ihnen das erklären und schicken sie zu den wenigen verbliebenen Adressen mit Flyern und Wegerklärungen“, meint Siebert in der Pressemitteilung.

Pfarrhaus wäre doch teurer als gedacht geworden

Siebert: „Dabei bräuchten wir den Platz dringend als Ausstellungsfläche.“ Es gebe ja eine viel bessere Möglichkeit für sie, ebenerdig und bereits mit installierter Theke: nämlich in der Ölmühle. „Bürgermeister Lebherz meinte, wir könnten mietfrei ins Pfarrhaus, wünscht aber Barrierefreiheit, so dass ein Aufzug nötig würde und von uns finanziert werden müsste“, teilt Siebert mit. So würde das Pfarrhaus für sie doch teurer als gedacht werden. Auch die Heizung müsse dort erst einmal neu gemacht werden. Das sei viel Geld für ein Gebäude, das ihnen nicht gehören würde.

„So sind wir zu der Entscheidung gekommen, den Schwanen zu verkaufen“, so die Besitzer des Alraune Privatmuseums. Als nächstes solle dann überlegt werden, wie und wo zukünftige Alraune-Ausstellungen stattfinden könnten. Nur eines ist sicher: „Natürlich werden wir nicht aufhören, sondern einen neuen Platz für unser Museum finden- woanders.“

Infos

Die Ausstellung
„Heiter bis tödlich!“ ist seit dem 9. April, bis einschließlich Sonntag, 27. August, zu sehen. Geöffnet ist sie immer donnerstags, freitags, sonntags und an Feiertagen von 14 bis 17 Uhr. An Samstagen bleibt sie geschlossen.

Eintrittspreise
Ab 14 Jahren: 10 Euro; Kinder von sechs bis 13 Jahren 5 Euro, darunter sind Kinder frei. Fotoerlaubnis für private Nutzung: 3 Euro.