Manfred Haas (rechts) übergibt den symbolischen Schlüssel für sein Hotel Adler St. Roman an Stephan Lobeck. Foto: Fischer

Das Naturparkhotel Adler in St. Roman wird von der Firma Lohbeck übernommen. Schon ab Freitag werden die ehemaligen Inhaber Manfred und Ulrike Haas nicht mehr im Hotel sein, für die Gäste soll aber sonst alles bleiben.

Wolfach - Das Naturpark Hotel Adler ist verkauft, wie der Schwabo bereits exklusiv berichtete. Bereits in dieser Woche wird die Firma Lohbeck Privathotels das renommierte und über die Landesgrenzen bekannte Hotel auf dem Berg St. Romans übernehmen. "Wir sind ebenso wie die Familie Haas ein familiengeführtes Unternehmen und möchten auch den Namen Adler beibehalten"; erklärt Geschäftsführer Armin Schauer.

Mitarbeiter werden übernommen

Die rund 60 Mitarbeiter des Hotels werden ebenfalls alle übernommen. Diese zu halten und neue zu gewinnen, sei die große Herausforderung für die Lohbecks in den kommenden Jahren, sagt Manfred Haas voraus. Er und seine Frau Ulrike hatten das Hotel im Jahr 1989 übernommen und innerhalb kurzer Zeit einiges bewegt. "Erst haben wir geheiratet, dann haben wir unsere Tochter bekommen und dann haben wir das komplette Stammhaus abgerissen und neu aufgebaut", berichtet das Ehepaar.

Ruhestand im Allgäu

Vor fünf Jahren wurde klar, dass ihre Tochter das Hotel in Wolfach nicht übernehmen, sondern zu ihrem Partner ins Allgäu ziehen möchte. "Das erste Jahr danach war schon sehr schwer, inzwischen haben wir uns damit abgefunden." Haas und seine Frau, die zuvor auch im "Adler" gewohnt haben, werden nun zu ihrer Tochter ins Allgäu ziehen und dort ihren Ruhestand verbringen.

Schnäppchenjäger hatten Interesse

Der Verkauf sei deshalb aber nicht aus finanziellen Gründen notwendig geworden, sondern weil Haas, der inzwischen 70 Jahre alt ist, somit eben keinen Nachfolger hatte. "Kurz vor Corona haben wir uns endgültig zum Verkauf entschlossen, die Pandemie hat uns dann natürlich erstmal einen Strich durch die Rechnung gemach", so Haas. Innerhalb dieser rund dreieinhalb Jahre habe er trotzdem ungefähr acht Bewerbungen bekommen. "Da waren auch viele Schnäppchenjäger dabei, die nicht zu uns und unserem Hotel gepasst haben. So hat sich schnell die Spreu vom Weizen getrennt."

Über Kaufpreis wird geschwiegen

Sicher kein Schnäppchen war der Kaufpreis des riesigen Anwesens, zu dem neben mehreren Gebäuden auch noch eine rund 43 Hektar große Waldfläche mit Wildgehege und Landwirtschaft gehört. Doch über die Finanzen bewahrt Haas Stillschweigen. Sicher ist, dass die Lohbecks in das Anwesen eine Millionensumme investiert haben.

Westfälisches Unternehmen steigt ein

Damit will sich das westfälische Unternehmen aus Schwelm nun auch in Baden-Württemberg etablieren. "Bisher haben wir insgesamt 28 Hotels, verteilt in Deutschland, Österreich und in den USA. Entgegen der meisten Investoren kaufen wir unsere Hotels und legen auch Wert auf die Familientauglichkeit, mit der wir besser durch die Pandemie gekommen sind als die Hotels, die eher für Geschäftsreisende ausgelegt sind", so Schauer.

Gutscheine

In St. Roman wird nun Hoteldirektorin Angelina Meixner das Zepter übernehmen und als Ansprechpartnerin vor Ort sein, um den Kunden aus dem Schwarzwald und aus aller Welt weiterhin die Erholung zu garantieren, die sie dort gewohnt sind.