Eine Hand voll Bärlauch darf im Wald frei gepflückt werden. Foto: dpa/Sebastian Willnow

Ob als Pesto, in Kräuterbutter oder als Gewürz für Suppen, Fleisch und Fisch – Bärlauch kommt bei vielen Leuten gerne auf den Tisch und der eine oder andere sammelt die Blätter gern selbst. Worauf es zu achten gilt, wie viel mitgenommen werden darf und wie man Bärlauch von der hochgiftigen Herbstzeitlosen unterscheidet.

Im Frühling sprießt in den Wäldern wieder der würzig nach Knoblauch duftende Bärlauch. Wer selbst sammeln möchte, sollte jedoch einiges beachten.

Wo finde ich Bärlauch?

Bärlauch wächst unter Laubbäumen an feuchten, schattigen Stellen und bildet dort ganze Teppiche. Wer also Schluchten, Bachläufe und schattige Wälder in der Gegend hat, hat gute Chancen, dort Bärlauch zu finden, schreibt der Nabu. Auf der Plattform mundraub.com, die Vorkommen essbarer Pflanzen sammelt, werden Stellen eingetragen.

Worauf muss ich beim Sammeln achten?

Nicht zuviel sammeln! m Landeswaldgesetz Baden-Württemberg ist geregelt, dass wildwachsende Kräuter für den Eigengenbedarf gepflückt werden dürfen, allerdings nur ein Handstrauß voll. Das gilt beispielsweise auch für Blumen und herabgefallene Äste.

In Naturschutzgebieten dürfen Sammler überhaupt nicht aktiv werden. Wer Bärlauch in größerem Stil sammeln möchte, sollte außerdem mit dem Wald- oder Grundstückseigentümer sprechen.

Einen Kahlschlag sollte man dabei nie verursachen, sondern vorsichtig ein oder zwei Blättchen pro Zwiebel sauber am unteren Stängelende abschneiden. So behält die Pflanze noch Blätter und kann weiter Photosynthese betreiben. Zuhause sollten die Blätter außerdem gut gewaschen werden.

Achtung Verwechslungsgefahr! Wie kann ich Bärlauch von den giftigen Maiglöckchen und Herbstzeitlosen unterscheiden?

An mehreren Stellen können Sammler zwischen den drei Pflanzen unterscheiden.

Blüten: Bärlauch hat sternförmige, kleine Blüten mit mehreren Ständen. Maiglöckchen sind in Reben angeordnet und erinnern an Glöckchen. Die Herbstzeitlose ist sechsblättrig und röhrenförmig. Sie blüht weiß oder in violett, allerdings – wie der Name schon sagt – erst im Herbst.

So sieht die Bärlauchblüte aus: Sternförmig und mehrstielig. Foto: dpa/Holger Hollemann

Wie kleine Glöckchen hängen die Blüten der Maiglöckchen. Foto: pixabay/KIMDAEJEUNG

Blüht erst im Herbst: Die Herbstzeitlose. Foto: dpa-Zentralbild/Z1015 Bernd Settnik

Blätter: Gerade diese sind tückisch, denn sie sind das, was die Pflanzen sich so ähnlich sehen lässt. Bärlauch ist oval und breitblättrig, jedes Blatt hat seinen eigenen Stängel und wächst einzeln aus dem Boden. Die Unterseite ist matt. Beim Maiglöckchen und der Herbstzeitlosen ist die Unterseite glänzend. Maiglöckchen haben breite Blätter, die paarweise den Stängel ummanteln. Die Herbstzeitlose hat längere Blätter, die rosettenförmig austreiben.

Jedem Blatt sein Stiel: Bärlauchblätter wachsen einzeln aus der Erde. Foto: ZB/Sebastian Willnow

Die Maiglöckchenblüte wird von zwei Blättern ummantelt. Foto: pixabay/Annamoon77

Trichterförmig wirken die Blätter der Herbstzeitlosen von oben. Foto: ZB/Hendrik Schmidt

Wurzel: Sofern man die Wurzel zu sehen bekommt, kann auch an ihr unterschieden werden. Die Wurzel des Bärlauchs ist zwiebelförmig. Die des Maiglöckchens querstehend, die der Herbstzeitlosen liegt etwa 20 Zentimeter tief im Boden – tiefer als die anderen beiden Pflanzen.

Zu Anfang des Sammelns hilft auch ein Geruchstest, schreibt unter anderen das Bundesamt für Risikobewertung: Bärlauch riecht, vor allem zerrieben, stark nach Knoblauch. Da der Geruch jedoch haften bleibt, hilft dieser Trick nur bei den ersten Blättern.

Grundsätzlich gilt: Ist man sich unsicher, welche Pflanze man vor sich hat, sollte man sie nicht verzehren. Besteht der Verdacht, versehentlich Maiglöckchen und Herbstzeitlose gegessen zu haben, sollte sofort ein Arzt aufgesucht sowie der Giftnotruf (0761/192 40) gewählt werden.

Was kann ich aus Bärlauch machen?

Pesto, Brotaufstriche, Kräuterbutter und Kräuteressig und -öl sind nur einige Möglichkeiten für das würzige Kraut. Auch beliebt sind Bärlauchsuppen. Es gibt Bärlauchspätzle, Bärlauchgnocchi und Bärlauchsoße für Nudeln.

Zudem wird dem Bärlauch antibiotische Wirkung zugeschrieben und er soll das Immunsystem unterstützen. Außerdem enthalte er viel Eisen und Vitamin C. Manch einer schwört zudem auf Bärlauch, wenn es um Krämpfe und Blähungen geht.