Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) hat im Bundesrat im Zuge des Abgasskandals bei VW und weiteren Automobilherstellern eine zentrale bundesweite Abgasprüfstelle gefordert. Foto: dpa

Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) hat im Bundesrat im Zuge des Abgasskandals bei VW und weiteren Automobilherstellern eine zentrale bundesweite Abgasprüfstelle gefordert.

Stuttgart - Bislang könnten die Autokonzerne wählen, an welche nationale Zulassungsstelle sie sich für eine EU-weite Genehmigung wenden, sagte Winfried Hermann in Stuttgart. Aufgrund des Abgas-Skandals rufen deutsche Hersteller momentan bis zu 630.000 Autos zurück. „Da sich die Zulassungsstellen zum Großteil aus den Gebühren der Hersteller finanzieren, führt dieser fatale Interessenskonflikt zu einem Wettbewerb um die laschesten Kontrollen.“

Mehr unabhängige Überwachung

Hermann bezieht sich eigenen Angaben zufolge auf einen von der EU-Kommission vorgestellten Entwurf, der unter anderem zentralere Kompetenzen und mehr unabhängige Überwachung und Kontrollen vorsieht. „Es muss mehr Transparenz über Daten und Messergebnisse geben“, sagte Hermann. Auch die Technischen Dienste müssten strenger überwacht werden. Darüber hinaus brauche es unabhängige Stichproben, um zu sehen, ob die Emissionen im praktischen Fahrbetrieb die Grenzwerte für Luftschadstoffe nicht überschreiten.