Übernimmt ab sofort die EnBW-Führung: Georg Stamatelopoulos Foto: dpa/Bernd Weißbrod

Der Energiekonzern EnBW setzt mit dem neuen Vorstandsvorsitzenden auf eine interne Lösung. Mit der Ernennung des krisenerprobten Georg Stamatelopoulos korrigiert der Aufsichtsrat auch einen eigenen Fehler, meint Andreas Schröder.

Bei der Mitteilung des EnBW-Aufsichtsrates muss man nicht zwischen den Zeilen lesen. Statt der sonst meist schmallippigen Mitteilung, man habe sich in gegenseitigem Einvernehmen getrennt, benennt der EnBW-Aufsichtsratschef Lutz Feldmann klar, warum Andreas Schell den Chefposten des Energieversorgers verlassen hat oder letztlich verlassen musste: Chef und Aufsichtsrat konnten sich über Monate nicht einigen, wie es bei der EnBW strategisch weitergehen soll. Und das mitten in der Energiewende und angesichts weltweiter geopolitischer Krisen und Kriege wie dem zwischen Russland und der Ukraine; in Zeiten also, in denen der Konzern trotzdem eine verlässliche und bezahlbare Energieversorgung für Bürger und Unternehmen gewährleisten muss. Interne Streitigkeiten wirken sich da noch lähmender aus als in ruhigen Zeiten.