750 Schüler formen die Zahl 750 auf dem Marktplatz. Foto: Jansen

Der Jugendgemeinderat Rottenburg hat Oberbürgermeister Stephan Neher herausgefordert: Mit 750 Schülern wollten sie die Zahl 750 auf dem Marktplatz bilden. Als Preis winkte eine Reise. Doch bei den Wettbedingungen hat sich ein Missverständnis eingeschlichen.

Die Rottenburger Jugendvertretung hatte mit Oberbürgermeister Stefan Neher eine Wette laufen: 750 Jahre wird Rottenburg alt – zu diesem Anlass bringt sie 750 Schüler auf den Marktplatz, die dann die Zahl 750 bilden. Schaffen sie das, fährt die Jugendvertretung nach Berlin.

Der Jugendgemeinderat hat fast alle Rottenburger Schulen mit ins Boot geholt und sie gebeten, ihre Klassen zu schicken. Und nach einigen Sortierungsschwierigkeiten ist es geschafft: Die Jahreszahl ist aus Menschen gebildet. Gezählt wurde über Lollis – jeder Teilnehmer hat einen bekommen. Alle 750 wurden verteilt.

„Auch, wenn ich die Wette verloren habe, ich freue mich, mit euch nach Berlin zu fahren“, gibt sich Neher schließlich als guter Verlierer.

Kleines Missverständnis bei den Wettbedingungen

Dabei gab es bei der Wette ein kleines Missverständnis: Eigentlich wollte der OB nur, dass die Jugendvertretung mit „möglichst vielen Schülern“ die Zahl nachbildet. Die verstand 750, erzählt der Jugendvertreter und Schülersprecher des Eugen-Bolz-Gymnasiums, Andreas Däuble. So oder so: Sie haben ihre Altersgenossen mobilisiert und gewonnen. Mit einer Drohne wird der Moment festgehalten.

750 Jahre – ist Rottenburg nicht eigentlich viel älter? Es gibt schließlich ein Römermuseum. Oberbürgermeister Stefan Neher erklärt in seiner Rede: „Rottenburg ist natürlich älter als Siedlungspunkt. Aber das erste Mal als Stadt erwähnt wurde es vor 750 Jahren, als ein Bürger in einer Urkunde benannt wurde.“

An diesem Freitag sind auch mehrere Trauungen in Rottenburg. Neher winkt direkt ein Brautpaar, das auf dem Marktplatz ist, herbei. „Wenn wir schon so ein schönes Brautpaar da haben, können sie gerne in die Mitte kommen.“ Das Paar wird zentral in der Ziffer fünf platziert.

Starbesuch für die Rottenburger Schüler

Schließlich gibt es für die zahlreichen Schüler auch noch einen Starbesuch: Mirko Troschmann, alias Mr. Wissentogo, ist zu Besuch in Rottenburg. Vom Balkon aus ruft er die Jugendlichen, sofern sie schon 16 sind, auf, zur Wahl zu gehen.

Mirko Trotschmann, alias „Mr. Wissentogo“ (links) ruft die Jugendlichen auf, zur Wahl zu gehen. Rechts: Oberbürgermeister Stephan Neher. Foto: Jansen

OB und Besucher sprechen noch über die kürzliche OB-Wahl. 44,1 Prozent Wahlbeteiligung – warum ist das gar keine so gute Zahl, fragt Neher. Trotschmann erläutert: Bei der OB-Wahl ist die Mehrheit nicht zur Wahl gegangen. Und in einer Demokratie ist der Grundgedanke, dass die Mehrheit über die Regierung entscheidet. Schlussendlich wird „Mr. Wissentogo“ noch von den Schülern bestürmt – Selfies und Autogramme sind gefragt.