Das Abendmahlsgemälde in der Abendmahlskirche feiert seinen 70. Geburtstag. Am, Gründonnerstag 1954 wurde es der Öffentlichkeit präsentiert. Foto: ©Stadtverwaltung Haigerloch/©Stadt

Die Nachbildung des berühmten Abendmahlsgemälde in Haigerloch ist ohne Frage ein Meisterwerk. Am Gründonnerstag 1954 wurde es der Öffentlichkeit präsentiert, das war vor 70 Jahren.

Die evangelische Kirchengemeinde Haigerloch feiert mit einem Fesgottesdienst am morgigen Sonntag, 21. April, das 70-jährige Bestehen des Abendmahlbildes in der gleichgenannten Kirche. Der Festgottesdienst dazu beginnt um 10 Uhr und wird von Pfarrer Saia und dem Gospelchor „Salvation“ der Kirchengemeinde unter der Leitung von Markus Ehmann gestaltet.

Der gesamte Gottesdienst wird von Franz Pembaur an der Orgel begleitet, welcher Dozent für Kirchenmusik an der Universität Wuppertal ist. Er lebt seit 2022 in Haigerloch und begleitet regelmäßig die evangelischen Gottesdienste in der Kirche begleitet.

Häppchen und interessante Fakten

Nach dem Gottesdienst gibt es die Möglichkeit, sich bei Häppchen und Erfrischungen auszutauschen und gemütlich ins Gespräch zu kommen, oder auch vor dem alten Meisterwerk nach dem Vorbild des Originals von Leonardo da Vinci inne zu halten.

Auch kulturell und kunsthistorisch Interessierte sollen an diesem Tag auf Ihre Kosten kommen und dürfen sich auf Informationen und interessante Fakten über eines der Wahrzeichen Haigerlochs freuen.

Das Abendmahlsgemälde in der evangelischen Kirche in Haigerloch gilt als die wohl weltweit beste Kopie des Mailänder Originals „Das letzte Abendmahl“ von Leonardo da Vinci. Er hatte es zwischen 1494 und 1497 im Auftrag des Mailänder Herzogs Ludovico Sforza erschaffen.

Nachbildung entsteht binnen 32 Monaten

Die Nachbildung wurde 1952/1953 binnen 32 Monaten vom Düsseldorfer Kunstmaler Friedrich Schüz mit Unterstützung durch den Tübinger Grafiker Gerhard Halbritter und den Gießener Kunstmaler Walter Kröll erstellt.

Friedrich Schüz hatte sich eingehend mit dem berühmten Mailänder Vorbild befasst, sein Traum war es, das Bild in Originalgröße nachzumalen, was ihm in Haigerloch gelang. Am Gründonnerstag 1954 wurde das Werk der Öffentlichkeit übergeben.

Bis heute kursiert im Städtle ein amüsantes Bonmot zu dem Bild: Es heißt nämlich, die Füße, die unter dem Tisch zu sehen sind, seien nicht die der Apostel, sondern die von früheren Haigerlocher Honoratioren.

Motiv ist voller Zahlensymbolik

Das Bild enthält außerdem symbolische Zahlen. Inmitten der zwölf Apostel ist Christus abgebildet. Es sind also 13 Personen zu sehen. Aus religiöser Sicht war die Zahl 13 immer eine Glückszahl, denn es war die Zahl des Messias. Heutzutage ist die Zahl 13 dagegen eher negativ behaftet, man denke dabei bloß an Freitag, den 13.. Jeder Apostel steht zudem für ein Sternbild, bilden doch zwölf Monate ein Jahr.