Der Steinacher Festplatz wird wieder zur Unterbringung von Flüchtlingen genutzt. Foto: Störr

Das Landratsamt baut Unterbringungen für Flüchtlinge aus. 44 Menschen sollen in Steinach in Containern unterkommen.

Steinach - Aufgrund der auch im Ortenaukreis zunehmenden Zahl an Zuwanderern, die der Kreis vom Land Baden-Württemberg in die vorläufige Unterbringung zugewiesen bekommt und die durch den Ausbruch des Ukraine-Kriegs nochmals in die Höhe gegangen ist, baut das Landratsamt seine Unterkünfte weiter aus. Nun wird auch der Festplatz in Steinach, der bereits von Dezember 2015 bis November 2017 als Containerstandort diente, wieder für die vorläufige Unterbringung genutzt. Voraussichtlich ab Anfang August sollen die ersten Bewohner einziehen.

"Ich bin der Gemeinde Steinach sehr dankbar für die erneute Bereitstellung des Festplatzes sowie die gute und schnelle Unterstützung", so Migrationsamtsleiterin Alexandra Roth in einer Pressemitteilung des Ortenaukreises. Die Containeranlage sei auf zwei Jahre angemietet und biete in 22 Wohncontainern Platz für 44 Menschen. Zudem seien geschlechtergetrennte Duschen und Toiletten, Küche, Waschraum, Sozialraum sowie ein Büro für die Sprechstunden des Sozialdienstes vorhanden. Um sowohl Be- als auch Anwohner bestmöglich zu unterstützen, sind neben einer Heimleitung auch Sozialarbeiter und Hausmeister regelmäßig als Ansprechpartner vor Ort.

Für Bürgermeister Nicolai Bischler ist es laut Mitteilung eine Selbstverständlichkeit, dem Landratsamt eine entsprechende Stellfläche mit Anbindung an die Infrastruktur zur Verfügung zu stellen.

Anfang August sollen die ersten Bewohner einziehen

"Ich bin sicher, dass die Geflüchteten in der Gemeinde gut aufgenommen werden und besonders die Kriegsflüchtlinge einen normalen Alltag ohne Angst vor Kriegshandlungen erleben können", so der Bürgermeister. Die Gemeinde werde alle Anstrengungen unternehmen, um hierbei mitzuhelfen.

In den ersten sechs Monaten in 2022 hat der Landkreis 872 Geflüchtete neu in die vorläufige Unterbringung aufgenommen. "Dies sind bereits mehr als im gesamten Jahr 2017", schreibt der Kreis. Mitte Juli befanden sich demnach 1363 Personen in den Einrichtungen der vorläufigen Unterbringung, davon 433 Geflüchtete aus der Ukraine. Syrien, Irak, Türkei und Afghanistan sind die weiteren stärksten Nationalitäten. Die vorläufigen Unterkünfte sind damit aktuell zu 80 Prozent belegt.

Bereits seit Herbst 2021 hat das Landratsamt seine Kapazitäten wieder aufgestockt. In 13 Städten und Gemeinden befinden sich mittlerweile Einrichtungen der vorläufigen Unterbringung und bis zum Herbst dieses Jahres kommen drei weitere Standortkommunen hinzu. In Offenburg, Rust und Achern betreibt das Landratsamt Unterkünfte für Geflüchtete aus der Ukraine im Wege eines Kombimodells. Dort wird die Einrichtung zunächst sechs Monate vom Kreis betrieben und geht dann nahtlos in die Verantwortung der Standortkommune als Einrichtung in der Anschlussunterbringung über. Am 31. Dezember werden voraussichtlich rund 1540 Plätze zur Verfügung stehen. Hier sind die Kombimodelle bereits abgezogen.