Wegen eines Tierschutzfalls sind gerade besonders viele Hunde im Tailfinger Tierheim untergebracht. Foto: Weissmann

33 Hunde und acht Katzen wurden infolge eines Tierschutzfalles ins Tailfinger Tierheim gebracht. Sie waren in einem schlechten Pflegezustand, mittlerweile sind die Tiere aber wieder wohlauf.

Albstadt-Tailfingen - Infolge eines Tierschutzfalles aus dem Zollernalbkreis füllten sich im November die Zwinger im Hundehaus des Tierheims in Tailfingen praktisch über Nacht mit 33 Hunden: Es war eine echte Herausforderung für das Tierheimteam die Yorkshire-Terrier, Pudel, Chihuahuas und Malteser unterzubringen, berichtet Tierheimleiterin Nadine Weissmann.

Hinzu kamen noch acht Katzen der Rasse Britisch Kurzhaar. Die Tiere mussten zunächst im jeweiligen Quarantäne- und Krankenbereich untergebracht werden – eine logistische Herausforderung, da so viele Zugänge auf einmal ungewöhnlich sind.

Grenzen der Belastbarkeit

Viele der Tiere waren laut Tierheimleitung in keinem guten Zustand, so dass der Betreuungsaufwand das zur Zeit personell arg beschränkte Tierheimteam an die Grenzen seiner Belastbarkeit gebracht hat. Alle Tiere mussten zunächst gründlich tierärztlich untersucht und die genauen Befunde für ein mögliches gerichtliches Nachspiel erhoben werden – ein zeitaufwändiges Unterfangen neben der Aufrechterhaltung des üblichen Tierheimbetriebs. Eine Katze musste sofort noch im Tierheim einer Notoperation am Auge unterzogen werden, um dieses und die Sehfähigkeit zu erhalten. Mehrere Hunde wurden in einer tierärztlichen Fachpraxis einer umfangreichen Sanierung des Gebisses unterzogen, einem Hund wurde ein Augapfel komplett entfernt.

Verfilztes Fell

Bei der Verbesserung des teilweise sehr schlechten Pflegezustandes der Tiere erhielt das Tierheim laut Weissmann Unterstützung von Hundefriseurinnen aus der Umgebung, zudem musste bei sämtlichen Hunden der Zahnstein entfernt werden. Bei einigen wurden zudem die nicht gewechselten Milchzähnegezogen, überlange Krallen gekürzt, verfilztes Fell bearbeitet und verdreckte und verhaarte Gehörgänge gereinigt.

Da die räumlichen Kapazitäten des Tierheims in Tailfingen bei so vielen Hunden schwerlich nicht ausreichten, kamen elf Hunde im Partnertierheim in Reutlingen unter.

Die guten Nachrichten: Trotz anfänglicher Bedenken, ob es alle Tiere schaffen werden, haben laut Weissmann alle Schützlinge überlebt. Die Tiere werden im neuen Jahr zur Vermittlung frei gegeben.