Gratulationen zwischen den Spielerinnen nach dem Doppel-Finale der 21. Boso Ladies Open in Hechingen. Foto: Kara

Tennis: Ekaterine Gorgodze gewinnt 21. Boso Ladies Open 2018. Deutscher Sieg bleibt aus.

Ekaterine Gorgodze hat die 21. Boso Ladies Open des TC Hechinen gewonnen. Im Endspiel bezwang die Georgierin Laura Siegemund vor voll besetzten Rängen auf dem Center-Court glatt mit 6:2/6:1.

Es war nicht der tag der Laura Siegemund. Die Metzingerin, die vor Wochenfrist noch beim 25 000-Dollar-Turnier in Bad Saulgau triumphiert hatte, fand am Sonntagnachmittag überhaupt nicht zu ihrem Spiel. "Es hat nichts geklappt, und ich weiß nicht einmal weshalb. Katerine ist eine gute Gegnerin, die sehr unangenehm spielt. Ich konnte dem weder einen guten Aufschlag, noch einen guten Return entgegensetzen", sagte Siegemund. Im ersten Satz geriet sie schnell mit 1:3 ins Hintertreffen, leistete sich weiterhin zahlreiche Fehler bei ihren Grundschlägen. Auf der anderen Seite lieferte Gorgodze grundsolides Tennis ab, Fehler der in Hechingen an Position sechs gesetzten Georgierin waren Mangelware, und so entschied sie den ersten Satz mit 6:2 für sich.

Im zweiten Durchgang sahen die Zuschauer dasselbe Bild. Wenn immer es eng wurde, präsentierter sie Gorgodze, wie eine Ballwand und hatte meist auch das Ballglück auf ihrer Seite. Die Sympathien im Publikum waren eindeutig verteilt, jede gelungene Aktion der an fünf gesetzten Siegemund (WTA 185) wurde lautstark gefeiert. Doch es blieben zu wenige dieser Aktionen. Nachdem der Metzingerin das Rebreak zum 1:2 gelungen war und sie gleich darauf mit einem klasse Stop mit 30:15 in Führung ging, jubelten die Zuschauer derart , dass sich Gorgodze bei der Stuhlschiedsrichterin beschwerte – "Das ist das schlimmste Publikum überhaupt". Siegemund erhöhte auf 40:15, verpasste aber den Ausgleich. Gorgodze gelang das 3:1 – der endgültige Knackpunkt. Die Nummer 197 der Welt gewann die beiden folgenden Games klar und schlug beim 5:1 zum Titelgewinn auf. Siegemund stemmte sich noch einmal dagegen, holte einen Breakball heraus, doch dann geriet sie unter Druck. Gorgodzes vierten Matchball semmelte Siegemund ins Netz. Und somit ging der Sieg an die 26-Jährige Georgierin. "Ich hatte damit gerechnet, dass es ein sehr enges Match werden würde. Aber ich habe sehr clever gespielt. Und alles, was ich heute gemacht habe, hat gepasst. Ich bin den Zuschauern sogar dankbar, dass sie gegen mich waren, denn das war für mich eine zusätzliche Motivation", sagte Gorgodze und strahlte.

Bei Siegemund hielt sich die Enttäuschung in Grenzen. Nach fünf starken Wochen sei es normal, dass einmal ein solcher Tag komme. "Mich zeichnet eigentlich aus, dass ich gut kontern kann, das hat aber gerade in den Schlüsselmomenten überhaupt nicht geklappt. Ich bin immer weite hinterhergelaufen. Sie hatte einen Puffer und konnte so ein höheres Risiko eingehen, während ich mich um die Basics meines Spiels kümmern an allen Fronten aufpassen musste, Fehler zu vermeiden", sagte Siegemund.

Im Halbfinale am Samstag hatte sie Titelverteidigerin Tamara Korpatsch mit 6:3/6:4 bezwungen, Gorgodze sich nach einem hart umkämpften ersten Satz mit 7:6/6:1 gegen Anna Zaja durch gesetzt, der im zweiten Durchgang zu viele Fehler unterliefen, um dem Match noch eine Wende zu geben.

Zaja verzichtete danach wegen einer Schulterverletzung auf das Halbfinale der Doppelkonkurrenz mit Lena Rüffer, und so erreichten die an zwei gesetzten Polina Monova (Russland) und Chantal Skamlova (Slowakei) kampflos das Endspiel. Dort warteten Ksenia Palkina (Kirgisistan) und Sofia Shapatava (Georgien), die bereits am Freitag ihre Teilnahme am Finale perfekt gemacht hatten.

Schon beim Vorspiel für das Einzel-Finale saßen die Zuschauer auf der Anlage im Hechinger Weiher dicht gedrängt. Monova/Skamolva entschieden den ersten Durchgang in einem von zahlreichen Fehlern auf beiden Seiten geprägten Match mit 6:4 für sich, legten im zweiten Durchgang eine 5:2-Führung vor. Palkina /Shapatava brachten ihr Service anschließend durch, verkürzten auf 3:5, dann aber schlugen Monova/Skamlova zum Matchgewinn auf. Schließlich nutzten sie ihren ersten Matchball zum 6:3 und feierten damit den Turniersieg.